laut.de-Kritik
Ordentlich abrocken zwischen Rasanz und Melancholie.
Review von Michael EdeleJa, verdammt. Die Scheibe ist eigentlich schon über ein Jahr alt, in Deutschland aber nach wie vor nur über den Import erhältlich. Egal: "Lyijy" ist ein richtig geiles Album geworden und hat Beachtung mehr als verdient. Zumal Poisonblack nächstes Jahr endlich auch wieder hierzulande, auf dem Castle Rock 2015, präsent sein werden.
Wer sich fragt, was es mit dem Titel auf sich hat: "Lyijy" lautet das finnische Wort für Blei. Dessen Symbol im Periodensystem ist Pb. Poisonblack lässt sich als Pb abkürzen ... get it?
"Home Is Where The Sty" ist legt gleich rasant los und lässt auch textlich keine Wünsche offen. Ville äußert sich gewohnt zynisch und bissig, woran auch Titel wie "Maybe Life Is Not For Everyone" oder "Pull The Trigger" kaum Zweifel lassen.
"Down The Ashes Rain" drosselt das Tempo zwar bereits wieder in melancholische Gefilde. Wie immer spielen sich die Songs bei Poisonblack geschickt zwischen diesen beiden Polen ab. Zum "Flavor Of The Month" lässt sich schon wieder ordentlich abrocken. Hätte direkt hinter dem Opener vielleicht besser funktioniert, aber womöglich wäre dann aufgefallen, dass sich die beiden Nummern in den Grundzügen sehr ähneln.
Ins Auge springt, dass die Finnen ein wenig hardrockiger und bluesiger zu Werke gehen. Sogar das ein oder andere AC/DC-Lick schleicht sich ein, wie beispielsweise bei "The Absentee" oder dem Einstieg von "Pull The Trigger".
Aber natürlich muss es auch ein krummer Hund auf das Album schaffen. Der kommt dieses Mal in Form von "Blackholehead" daher. Wer braucht schon einen Viervierteltakt, wenn er anschließend "My brain hurts" brüllen kann? Mag für die Band spielerisch interessant sein, so richtig zündet der Song aber nicht.
Das bleibt aber die einzige Nummer, die ein wenig sperrig wirkt. Der Rest lebt von Villes charismatischer, versoffener Reibeisenstimme, der auch in den ruhigeren Momenten (wie beim bereits erwähnten "Maybe Life Is Nor For Everyone" oder "Them Walls") eine ausgesprochen souveräne Figur abgibt.
"Lyijy" bietet jedem Fan der Band gewohnt starkes Futter. Da man fast davon ausgehen kann, dass die Jungs kommenden Sommer schon das nächste Album am Start haben werden, hat sich bis dahin hoffentlich auch wieder ein Label der Belange der Band südlich von Skandinavien angenommen.
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