Was soll man über diesen Mann und seine Musik noch sagen? Versuche, das Werk des Herrn Wilson zu greifen und mit Worten in einen Zusammenhang zu setzen, scheitern immer wieder an der Vielfalt, die er sowohl mit seiner Hauptband als auch mit zahlreichen Nebenprojekten auf die Menschheit loslässt. Man …
Ist sie das immer noch? Ich kenne einige mehr Porcupine Fans als Dream Theater Anhänger. Aber vielleicht komme die auch nicht so aus ihrer Stube.
Blank Planet fand ich auch etwas weniger metallisch als Deadwing. The Incident hat aber trotzdem einige Ecken, die ziemlich E-Gitarrenlastig sind. So "sphärisch" wie es immer gepriesen ist, kommt mir das Album nicht daher. Eher sehr ausgewogen und das ist, was mir mehr und mehr gefällt. Bei den beiden Vorgängern gab es meist harte laute Stücke, die dann mit sehr melodiösen und leisen abwechselten (Freund Fripp lässt grüssen). Hier gefällt mir diese Annäherung der beiden Extreme sehr gut.
@Küsel (« Ist sie das immer noch? Ich kenne einige mehr Porcupine Fans als Dream Theater Anhänger. »):
Bei mir hält sich das ungefähr die Waage. Aber wenn man die Größe der bespielten Hallen als Indikator nimmt, sehe ich DT vorne. Egal, ist eh keine zielführende Diskussion, da ich den Vergleich wie gesagt sowieso unsinnig finde. Für mich sind das zwei verschiedenen Musikrichtungen.
Zitat (« Blank Planet fand ich auch etwas weniger metallisch als Deadwing. »):
Hmm, merkwürdig. Ich empfinde das genau andersrum.
@Olsen (« @Küsel (« Ist sie das immer noch? Ich kenne einige mehr Porcupine Fans als Dream Theater Anhänger. »):
Bei mir hält sich das ungefähr die Waage. Aber wenn man die Größe der bespielten Hallen als Indikator nimmt, sehe ich DT vorne. »):
naja, die haben ja einen zeitlichen Vorsprung, PT ist eigentlich im Vergleich zu DT noch "Newcomer" , d.h. immer noch auf dem aufstrebenden Ast und gewinnt noch massig Fans und Anerkennung hinzu (was nicht heißt dass DT auf dem absteigenden Ast sind...)
Zudem sind PT eine andere Art von Prog, geht mehr Richtung Songstruktur, sogar mit Popeinflüssen hier und da, und der progressiven Aspekt geht ja eher in Richtung floydesker Art Rock (naja, teilweise...) Hingegen ist DT schon immer reiner ProgMetal mit höchstmöglichem Frickelanteil gewesen (und deshalb auch unerträglich für mich!)
Ich frag mich auch wie Dream Theater in diesen Thread kommen konnten. Mir fallen keine Paralelen auf...außer vieleicht die Wichtigkeit der Keyboarder bei beiden Bands.
Falls ihr den Song "Repentance" vom Album "Systematic Chaos" kennt, dürfte hier vieleicht eine der greifbarsten Kompositinen zu PT führen. Ansonsten ist das eine Metal und das andere Prog-Rock. Da muss Herr Wilson dann auch gar nich im Geschwindigkeitsrekord die Tonleitern runterdudeln. Somit ist die Anspielung auf das Können an den Instrumenten auch nichtig. Jeder tut das am Besten was seinem Werk zuspielt.
ich hab das Album erst seit einer Woche, trotzem hier ein kleiner Review von mir..
Porcupine Tree – The Incident
Ein Zwischenfall mit 14 Tracks, der Vergleiche zu Spock's Beard's Snow zulässt
Was The Incident Snow jedoch vorraus hat ist der Einsatz von Stille. Nicht Stille wie in Esbjoern Svenssons Leucocyte, sondern Stille wie am Anfang von Shine on your crazy Diamond (Pink Floyd). Das Ende von Occam's Razor, dem Opener, der gewaltig anfängt, dann abflacht, eine Spannung aufbaut und schließlich in den ebenfalls gewaltigen Anfang von The Blind House übergeht ist das erste Beispiel. Die Gesangsmelodie der darauf folgenden ruhigen Strophe zeigt direkt zu Anfang: das hier ist kein 0815-Rock. Wieder bricht eine neue Klangfabe – ein industriel klingendes Synthesizerdrumkit – mit dem drive des Stückes. Great Expecations beginnt wieder akkustisch, mit einer leicht poppiger Gesangmelodie. Doch Porcupine Tree oder Mastermind Steve Wilson schaffen es auch diese progressiv klingen zu lassen. Das Riff nach der Strophe versprüht förmlich diese Sehnsucht, diese Erwartung, von der im Titel die Rede ist. Mit Klavier im Vordergrund – das ist auch das erste mal auf der CD, dass reines Klavier so present ist – beginnt der nächste Track, der mit der ab 0:48 beginnen Chorstelle an Genesis erinnert. In Drawing the Line holen PT eins dieser kleinen Glockenspiele vom Dachboden, das Schlagzeug spielt nicht zu viel, nicht zu wenig, das Kalvier spielt grade soviel, dass der Rhythmus vertrackt-angehaucht bleibt. Der Chorus klingt nach Pop – aber das ist nicht schlimm. Es folgt der Titeltrack der CD. Er beginnt mit einer Synthiklangkonstruktion, alles klingt nach Bedrohung, nach einem Vorfall, der sich bald ereignen wird. Der Track baut sich auf: 1:36 ein tiefes Gitarrenriff setzt ein, es werden mehr verzerrte, durch EQ und Effekte verfremdete Geräusche; 2:23 das Schlagzeug setzt ein; 3:21 alles fällt wieder ab und der erwartete Schlag erklingt bei 3:33 - es rockt, es befreit. Your Unpleasent Family knüpft genau da an, locker rockig. Vinylknacken leitet zum nächsten Track über – es klingt wie eine Ballade mit einer Drehorgel, Morgengrauen ist meine erste Assoziation. 2 Minuten hält die Stimmung an, dann Time Flies. Lustigerweise erinnert mich das Lied an seinen Namenfetter von Puddle of Mudd. Progressiver Poprock? Track 10 greift das pompöse des Openers wieder auf. Den nächsten beiden Track liegt der gleiche Akustikpart am Anfang zugrunde, trotzdem klingen sie unterschiedlich. Ein bisschen härter geht es bei Circle of Manias zur Sache: mit synkopierten Riffs zerschreddern PT auch ohne viele Töne noch einmal alles, bevor der letzte Track in entspannter Stimmung langsam ausfadet.
Das Album ist progressiv, es fesselt (anders als die Vorgänger) komplett und hat Struktur. Harmoniefolgen werden konsequent weiter verwendet und aufgebaut, weiterentwickelt und abgebaut. PT wissen genau was sie machen, sie wissen wie man eine CD produziert und auch wie man mit technischen Mitteln arbeiteten sollte, ohne die Musik tot oder überladen wirken zu lassen. Was mich persönlich beeindruckt ist grade dieser Kontrast der perfekten, sterilen und trotzdem lebendigen Musik, die insziniert ein stimmiges Kleid einfach nur gut klingt. Wie gesagt sehe ich in The Incident Parallelen zu Spock's Beard's Snow, nur sind PT – der Zeit angepasst – härter, technischer. Stimmungen, die dem Hörer Zeit zum eintauchen geben, wechseln sich mit guten Melodien, Ideen ab und ergeben so ein schönes Gesamtpaket. Insgesamt flasht mich am meisten, was beide Alben (The Incident und Snow) eint: das Progressive, Innoative, Emotionale.
TerenceSkill: superpost, danke. Bist ein intensiver Hörer, wie es scheint, Chapeau
Wie bereits vorher gesagt, sehe ich eher Parallelen zwischen Spock's Beard und Dream Theater. Porcupine Tree ist für mich eine andere Kategorie und eher eine Weiterentwicklung der der Reihe Floyd-Marillion mit einer Spur King Crimson im Soundbereich. Gerade auf The Incident sind diese Roots deutlich spürbar. Trotzdem schafft es Wilson, trotz dieser Anlehnungen, etwas neues zu kreieren. Deshalb für mich Progressiv im wahrsten Sinne und nicht vom Genre her, das ich eher im Art Rock sehe.
@Vicious! (« Mit Snow hat das aber auch an keiner Stelle zu tun, aber okay... »):
@Olsen (« Überhaupt, Vergleiche zwischen Porcupine Tree und Spock's Beard sind genauso zielführend wie zwischen PT und Dream Theater. »):
Ich verstehe schon, was ihr meint, aber der Vergleich von Snow und The Incident ist mMn schon nachvollziehbar. Beides sind Konzeptalben, beide sind innoativ, spielen mit Stimmungen, haben Struktur und sind halt progressiv, nur machen PT halt härteren Progrock. Ich finde man kann eher Spock's Beard und PT, als Dream Theater und PT vergleichen. Aber ich wollte jetzt nicht versuchen PT zwanghaft mit einer anderen großen Progband vergleiche. In meinen Text hab ich die Vergleiche zu anderen Bands eher als rhetorisches Mittel und um den Leser einen ersten Höreindruck zu illustrieren benutzt. Sorry, wenn das falsch rüberkam.
@Olsen (« Davon abgesehen macht "Snow" das neue PT-Werk locker platt. »):
@TerenceSkill (« Ich verstehe schon, was ihr meint, aber der Vergleich von Snow und The Incident ist mMn schon nachvollziehbar. Beides sind Konzeptalben, beide sind innoativ »):
Es tut mir leid, dass ich dir schon wieder widerspreche, aber es ist stärker als ich.
Beide Alben sind NULL innovativ. "Snow" ist ein tolles Album, aber halt auch das sechste Spock's Beard-Album. Musikalisch gibt es da absolut nichts zu hören, was nicht auf einem der älteren Werke auch zu hören gewesen wäre. Der Spock's Beard-Stil alleine ist schon nicht innovativ (siehe Gentle Giant, alte Genesis etc.)
Das gleiche gilt für "The Incident". Alle Versatzstücke waren schon auf anderen PT-Alben zu hören.
Snow erzählt eine richtige Geschichte, die auch gekonnt mit Stimmungen und - so weit das auf einem Album möglich ist - mit Emotionen spielt, während The Incident einfach nur eine Verkettung von unterschiedlichen Liedern ist, die grob thematisch einem übergeordneten Ereignis zuzuordnen sind.
Wobei deine Review wirkt als hättest du sie für Musik-Analytiker und Effektgeräthersteller denn für Hörer geschrieben.
Seit "The Incident" hab ich mit Pink Floyd´s "Animals" nicht mehr so meine Probleme, find es mittlerweile sogar recht klasse. Es lassen sich auch andere Referenzen auf TI finden, als eigene. Durch "Time Flies" find ich langsam Zugang zu dem PF- Klassiker. Das hat auch noch kein Album geschafft.
@Olsen (« Es tut mir leid, dass ich dir schon wieder widerspreche, aber es ist stärker als ich. [...] »):
@Vicious! (« Snow erzählt eine richtige Geschichte, die auch gekonnt mit Stimmungen und - so weit das auf einem Album möglich ist - mit Emotionen spielt, während The Incident einfach nur eine Verkettung von unterschiedlichen Liedern ist, die grob thematisch einem übergeordneten Ereignis zuzuordnen sind. »):
Snow war mein erstes Spock's Beard Album, daher war es für mich schon sehr innoativ, the incident ist das erste PT Album, das ich "richtig" gehört habe, daher ist es für mich auch recht innoativ.
Aber einigen wir uns einfach drauf, dass wir unterschiedliche Ansichten haben, die Musik aber trotzdem gut ist. @Vicious! (« Wobei deine Review wirkt als hättest du sie für Musik-Analytiker und Effektgeräthersteller denn für Hörer geschrieben. »):
Auch mein erstes Porcupine Tree- Album und hab es alles andere als bereut. Innovativ würde ich nicht sagen, war alles schon mal dagewesen, aber es hat Qualität und Atmosphäre. Da verzeih ich auch die ein oder andere zu offensichtliche Referenz (z.B. das eben genannte "Time Flies" mit seinen Animals- Aufbau oder der Mathrockpart ala Meshuggah).
Was soll man über diesen Mann und seine Musik noch sagen? Versuche, das Werk des Herrn Wilson zu greifen und mit Worten in einen Zusammenhang zu setzen, scheitern immer wieder an der Vielfalt, die er sowohl mit seiner Hauptband als auch mit zahlreichen Nebenprojekten auf die Menschheit loslässt. Man …
Oh Gott, wieso werden hier die ganzen Gurken als Referenz herangezogen. Hab ich was auf den Ohren, oder was?
@Screwball (« mir gefällt auch die rückkehr zu mehr härte (ist bei fear of a blank planet zu sehr abhanden gekommen). »):
Äh, was? "Fear Of A Blank Planet" ist doch die metallastigste Scheiben von PT überhaupt.
@ Küsel:
Die Vergleiche mit Dream Theater finde ich auch unsinnig, aber das ist nun mal die erfolgreichste Band im Prog(metal)bereich.
Ist sie das immer noch? Ich kenne einige mehr Porcupine Fans als Dream Theater Anhänger. Aber vielleicht komme die auch nicht so aus ihrer Stube.
Blank Planet fand ich auch etwas weniger metallisch als Deadwing. The Incident hat aber trotzdem einige Ecken, die ziemlich E-Gitarrenlastig sind. So "sphärisch" wie es immer gepriesen ist, kommt mir das Album nicht daher. Eher sehr ausgewogen und das ist, was mir mehr und mehr gefällt. Bei den beiden Vorgängern gab es meist harte laute Stücke, die dann mit sehr melodiösen und leisen abwechselten (Freund Fripp lässt grüssen). Hier gefällt mir diese Annäherung der beiden Extreme sehr gut.
@Küsel (« Ist sie das immer noch? Ich kenne einige mehr Porcupine Fans als Dream Theater Anhänger. »):
Bei mir hält sich das ungefähr die Waage. Aber wenn man die Größe der bespielten Hallen als Indikator nimmt, sehe ich DT vorne. Egal, ist eh keine zielführende Diskussion, da ich den Vergleich wie gesagt sowieso unsinnig finde. Für mich sind das zwei verschiedenen Musikrichtungen.
Zitat (« Blank Planet fand ich auch etwas weniger metallisch als Deadwing. »):
Hmm, merkwürdig. Ich empfinde das genau andersrum.
@Olsen (« @Küsel (« Ist sie das immer noch? Ich kenne einige mehr Porcupine Fans als Dream Theater Anhänger. »):
Bei mir hält sich das ungefähr die Waage. Aber wenn man die Größe der bespielten Hallen als Indikator nimmt, sehe ich DT vorne. »):
naja, die haben ja einen zeitlichen Vorsprung, PT ist eigentlich im Vergleich zu DT noch "Newcomer" , d.h. immer noch auf dem aufstrebenden Ast und gewinnt noch massig Fans und Anerkennung hinzu (was nicht heißt dass DT auf dem absteigenden Ast sind...)
Zudem sind PT eine andere Art von Prog, geht mehr Richtung Songstruktur, sogar mit Popeinflüssen hier und da, und der progressiven Aspekt geht ja eher in Richtung floydesker Art Rock (naja, teilweise...)
Hingegen ist DT schon immer reiner ProgMetal mit höchstmöglichem Frickelanteil gewesen (und deshalb auch unerträglich für mich!)
Ich frag mich auch wie Dream Theater in diesen Thread kommen konnten. Mir fallen keine Paralelen auf...außer vieleicht die Wichtigkeit der Keyboarder bei beiden Bands.
Falls ihr den Song "Repentance" vom Album "Systematic Chaos" kennt, dürfte hier vieleicht eine der greifbarsten Kompositinen zu PT führen. Ansonsten ist das eine Metal und das andere Prog-Rock. Da muss Herr Wilson dann auch gar nich im Geschwindigkeitsrekord die Tonleitern runterdudeln. Somit ist die Anspielung auf das Können an den Instrumenten auch nichtig. Jeder tut das am Besten was seinem Werk zuspielt.
ich hab das Album erst seit einer Woche, trotzem hier ein kleiner Review von mir..
Porcupine Tree – The Incident
Ein Zwischenfall mit 14 Tracks, der Vergleiche zu Spock's Beard's Snow zulässt
Was The Incident Snow jedoch vorraus hat ist der Einsatz von Stille. Nicht Stille wie in Esbjoern Svenssons Leucocyte, sondern Stille wie am Anfang von Shine on your crazy Diamond (Pink Floyd).
Das Ende von Occam's Razor, dem Opener, der gewaltig anfängt, dann abflacht, eine Spannung aufbaut und schließlich in den ebenfalls gewaltigen Anfang von The Blind House übergeht ist das erste Beispiel. Die Gesangsmelodie der darauf folgenden ruhigen Strophe zeigt direkt zu Anfang: das hier ist kein 0815-Rock. Wieder bricht eine neue Klangfabe – ein industriel klingendes Synthesizerdrumkit – mit dem drive des Stückes. Great Expecations beginnt wieder akkustisch, mit einer leicht poppiger Gesangmelodie. Doch Porcupine Tree oder Mastermind Steve Wilson schaffen es auch diese progressiv klingen zu lassen. Das Riff nach der Strophe versprüht förmlich diese Sehnsucht, diese Erwartung, von der im Titel die Rede ist.
Mit Klavier im Vordergrund – das ist auch das erste mal auf der CD, dass reines Klavier so present ist – beginnt der nächste Track, der mit der ab 0:48 beginnen Chorstelle an Genesis erinnert. In Drawing the Line holen PT eins dieser kleinen Glockenspiele vom Dachboden, das Schlagzeug spielt nicht zu viel, nicht zu wenig, das Kalvier spielt grade soviel, dass der Rhythmus vertrackt-angehaucht bleibt. Der Chorus klingt nach Pop – aber das ist nicht schlimm. Es folgt der Titeltrack der CD. Er beginnt mit einer Synthiklangkonstruktion, alles klingt nach Bedrohung, nach einem Vorfall, der sich bald ereignen wird. Der Track baut sich auf: 1:36 ein tiefes Gitarrenriff setzt ein, es werden mehr verzerrte, durch EQ und Effekte verfremdete Geräusche; 2:23 das Schlagzeug setzt ein; 3:21 alles fällt wieder ab und der erwartete Schlag erklingt bei 3:33 - es rockt, es befreit. Your Unpleasent Family knüpft genau da an, locker rockig. Vinylknacken leitet zum nächsten Track über – es klingt wie eine Ballade mit einer Drehorgel, Morgengrauen ist meine erste Assoziation. 2 Minuten hält die Stimmung an, dann Time Flies. Lustigerweise erinnert mich das Lied an seinen Namenfetter von Puddle of Mudd. Progressiver Poprock? Track 10 greift das pompöse des Openers wieder auf. Den nächsten beiden Track liegt der gleiche Akustikpart am Anfang zugrunde, trotzdem klingen sie unterschiedlich. Ein bisschen härter geht es bei Circle of Manias zur Sache: mit synkopierten Riffs zerschreddern PT auch ohne viele Töne noch einmal alles, bevor der letzte Track in entspannter Stimmung langsam ausfadet.
Das Album ist progressiv, es fesselt (anders als die Vorgänger) komplett und hat Struktur. Harmoniefolgen werden konsequent weiter verwendet und aufgebaut, weiterentwickelt und abgebaut. PT wissen genau was sie machen, sie wissen wie man eine CD produziert und auch wie man mit technischen Mitteln arbeiteten sollte, ohne die Musik tot oder überladen wirken zu lassen.
Was mich persönlich beeindruckt ist grade dieser Kontrast der perfekten, sterilen und trotzdem lebendigen Musik, die insziniert ein stimmiges Kleid einfach nur gut klingt.
Wie gesagt sehe ich in The Incident Parallelen zu Spock's Beard's Snow, nur sind PT – der Zeit angepasst – härter, technischer. Stimmungen, die dem Hörer Zeit zum eintauchen geben, wechseln sich mit guten Melodien, Ideen ab und ergeben so ein schönes Gesamtpaket.
Insgesamt flasht mich am meisten, was beide Alben (The Incident und Snow) eint: das Progressive, Innoative, Emotionale.
(c)2009 JP
Mit Snow hat das aber auch an keiner Stelle zu tun, aber okay...
Überhaupt, Vergleiche zwischen Porcupine Tree und Spock's Beard sind genauso zielführend wie zwischen PT und Dream Theater.
Davon abgesehen macht "Snow" das neue PT-Werk locker platt.
TerenceSkill: superpost, danke. Bist ein intensiver Hörer, wie es scheint, Chapeau
Wie bereits vorher gesagt, sehe ich eher Parallelen zwischen Spock's Beard und Dream Theater. Porcupine Tree ist für mich eine andere Kategorie und eher eine Weiterentwicklung der der Reihe Floyd-Marillion mit einer Spur King Crimson im Soundbereich. Gerade auf The Incident sind diese Roots deutlich spürbar. Trotzdem schafft es Wilson, trotz dieser Anlehnungen, etwas neues zu kreieren. Deshalb für mich Progressiv im wahrsten Sinne und nicht vom Genre her, das ich eher im Art Rock sehe.
@Vicious! (« Mit Snow hat das aber auch an keiner Stelle zu tun, aber okay... »):
@Olsen («
Überhaupt, Vergleiche zwischen Porcupine Tree und Spock's Beard sind genauso zielführend wie zwischen PT und Dream Theater. »):
Ich verstehe schon, was ihr meint, aber der Vergleich von Snow und The Incident ist mMn schon nachvollziehbar. Beides sind Konzeptalben, beide sind innoativ, spielen mit Stimmungen, haben Struktur und sind halt progressiv, nur machen PT halt härteren Progrock.
Ich finde man kann eher Spock's Beard und PT, als Dream Theater und PT vergleichen.
Aber ich wollte jetzt nicht versuchen PT zwanghaft mit einer anderen großen Progband vergleiche.
In meinen Text hab ich die Vergleiche zu anderen Bands eher als rhetorisches Mittel und um den Leser einen ersten Höreindruck zu illustrieren benutzt.
Sorry, wenn das falsch rüberkam.
@Olsen («
Davon abgesehen macht "Snow" das neue PT-Werk locker platt. »):
Mir gefallen beide - auf ihre Art - sehr gut.
@TerenceSkill (« Ich verstehe schon, was ihr meint, aber der Vergleich von Snow und The Incident ist mMn schon nachvollziehbar. Beides sind Konzeptalben, beide sind innoativ »):
Es tut mir leid, dass ich dir schon wieder widerspreche, aber es ist stärker als ich.
Beide Alben sind NULL innovativ. "Snow" ist ein tolles Album, aber halt auch das sechste Spock's Beard-Album. Musikalisch gibt es da absolut nichts zu hören, was nicht auf einem der älteren Werke auch zu hören gewesen wäre. Der Spock's Beard-Stil alleine ist schon nicht innovativ (siehe Gentle Giant, alte Genesis etc.)
Das gleiche gilt für "The Incident". Alle Versatzstücke waren schon auf anderen PT-Alben zu hören.
Snow erzählt eine richtige Geschichte, die auch gekonnt mit Stimmungen und - so weit das auf einem Album möglich ist - mit Emotionen spielt, während The Incident einfach nur eine Verkettung von unterschiedlichen Liedern ist, die grob thematisch einem übergeordneten Ereignis zuzuordnen sind.
Wobei deine Review wirkt als hättest du sie für Musik-Analytiker und Effektgeräthersteller denn für Hörer geschrieben.
/edit
Seit "The Incident" hab ich mit Pink Floyd´s "Animals" nicht mehr so meine Probleme, find es mittlerweile sogar recht klasse. Es lassen sich auch andere Referenzen auf TI finden, als eigene. Durch "Time Flies" find ich langsam Zugang zu dem PF- Klassiker. Das hat auch noch kein Album geschafft.
@Olsen («
Es tut mir leid, dass ich dir schon wieder widerspreche, aber es ist stärker als ich. [...] »):
@Vicious! (« Snow erzählt eine richtige Geschichte, die auch gekonnt mit Stimmungen und - so weit das auf einem Album möglich ist - mit Emotionen spielt, während The Incident einfach nur eine Verkettung von unterschiedlichen Liedern ist, die grob thematisch einem übergeordneten Ereignis zuzuordnen sind. »):
Snow war mein erstes Spock's Beard Album, daher war es für mich schon sehr innoativ, the incident ist das erste PT Album, das ich "richtig" gehört habe, daher ist es für mich auch recht innoativ.
Aber einigen wir uns einfach drauf, dass wir unterschiedliche Ansichten haben, die Musik aber trotzdem gut ist.
@Vicious! («
Wobei deine Review wirkt als hättest du sie für Musik-Analytiker und Effektgeräthersteller denn für Hörer geschrieben. »):
Schade, dass du es so siehst.
Auch mein erstes Porcupine Tree- Album und hab es alles andere als bereut. Innovativ würde ich nicht sagen, war alles schon mal dagewesen, aber es hat Qualität und Atmosphäre. Da verzeih ich auch die ein oder andere zu offensichtliche Referenz (z.B. das eben genannte "Time Flies" mit seinen Animals- Aufbau oder der Mathrockpart ala Meshuggah).
@tonitasten (« Auch mein erstes Porcupine Tree- Album und hab es alles andere als bereut. »):
Aber so als tip, hol dir dann doch mal die "In Absentia" auch um PT mit PT zu vergleichen, nicht nur nach außen hin.
So, jetzt empfiehlt jeder seine Lieblings-PT-Platte für Toni.
@Olsen (« So, jetzt empfiehlt jeder seine Lieblings-PT-Platte für Toni. »):
Juhu!
"Deadwing" natürlich!