laut.de-Kritik

Comeback der Thrash-Legenden.

Review von

Ok, 33 Jahre Pause sind offensichtlich genug. Nachdem sich Possessed schon seit geraumer Zeit dank Shouter Jeff Beccera wieder in der Live-Szene herumtreiben, folgt nun das neue Album-Futter "Revelations Of Oblivion". So weit, so vorhersehbar.

Die Frage nach Sinn und Unsinn dieser Reunion wollen wir hier weder stellen noch beantworten. Dass Bands und Gitarristen den Stil mancher Kollegen durchaus perfekt zu imitieren wissen, wenn nicht sogar verbessern, wissen wir nicht erst seit Primal Fear. Und dass Peter Tägtgren hier mit viel Liebe zum Detail und der durchaus ehrenwerten Vergangenheit der Band ans Werk gehen würde, stand außer Frage.

Nach dem cineastischen, kurzen Intro "Chant Of Oblivion" rast mit "No More Room In Hell" gleich mal die Sau durch's Dorf. Da die Truppe als Erfinder des Death Metal gilt, empfängt uns eine entsprechend oldschoolige Version. Immer wieder mit einer satten Thrash-Komponente versehen und dem heiseren Gekrächze von Jeff.

Musikalisch beeindrucken vor allem die beiden Gitarristen Daniel Gonzalez und Claudeous Creamer im Riffgewitter und sorgen mit einigen ziemlich geilen Soloduellen für Abwechslung ("Dominion"). Der Abnutzungsgrad lässt sich auf Dauer dennoch schwer leugnen. Dies dürfte zahlreichen Metalfans, die sich NICHT gerade zu Die-Hard-Fans der Gruppe zählen, vermutlich ähnlich gehen. Dass man Possessed live eh nur auf ihre ersten beiden Alben reduziert, mag ein anderes Problem sein, wirft aber ebenfalls die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines neuen Albums auf.

Jeff Beccera und Co. machen auf derlei Überlegungen natürlich einen gepflegten Haufen, denn letztendlich ist es ihre Entscheidung und nebenbei verdienen sie damit ja auch Kohle. Und "Revelations Of Oblivion" ist ja wahrlich kein schlechtes Album geworden. Zieht man den Legendenbonus ab, bleibt allerdings auch nur ein weiteres oldschooliges Death-/Thrash-Album.

Trackliste

  1. 1. Chant Of Oblivion
  2. 2. No More Room In Hell
  3. 3. Dominion
  4. 4. Damned
  5. 5. Demon
  6. 6. Abandoned
  7. 7. Shadowcult
  8. 8. Omen
  9. 9. Ritual
  10. 10. The Word
  11. 11. Graven
  12. 12. Temple Of Samael

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