laut.de-Kritik
Man möchte beinahe mitschunkeln!
Review von Michael EdeleLeute, ich nehme alles zurück, was ich je über die Vorhersagbarkeit von Pro-Pain gesagt hab und behaupte das Gegenteil! So abwechslungsreich wie auf "No End In Sight" hat man die New Yorker eigentlich noch nie erlebt. Dass man dennoch zu jeder Sekunde erkennt, mit wem man es zu tun hat, liegt natürlich nicht zuletzt an der markanten Stimme von Kapitän Gary Meskil.
Der hält das Schiff nach wie vor auf Kurs, hat aber inzwischen einiges an Fracht mit an Bord genommen und vor allem in den Aufbau integriert, was man vor ein paar Scheiben noch kaum für möglich gehalten hätte. Klarer Gesang ist bei Pro-Pain seit diversen Alben ja an sich nichts Neues mehr, aber die Band scheint nun mehr und mehr Gefallen daran zu finden und integriert ihn entsprechend oft in ihre Dampfhammer-Kompositionen.
Der Opener "Let The Blood Run Through The Streets" ist zwar noch ein typisches Groovemonster und macht in Sachen Riffs und Shouts keine Gefangenen, doch dann gehts richtig los. Sind die Grooves bei "Halo" ebenfalls noch typisch, kennt man die vereinzelten Keys eher von einer Spook Rock-Combo wie Wednesday 13. In Sachen Klargesang sticht da besonders "Hour Of The Time" mit Stephan Weidner heraus, der dem Song mit leicht verfremdeter Stimme eine interessante Note gibt.
Doch mit dem Drive, dem melodischen Refrain und den Bläsern wäre der Song auch ohne Weidner ein Kracher. Vor allem der Chorus ist geil geraten: "We got a lot of hate to give!" Nicht weniger überraschend ist "To Never Return" mit seiner sehr versierten Gitarrenarbeit, die man von Pro-Pain so nicht gewohnt ist. Der Refrain ist fast schon ein wenig cheesy, mit seiner an Power Metal erinnernden Melodie. Da will man ja beinahe mitschunkeln.
Auch "Where We Stand" gerät nicht atypisch, sondern beginnt fast ein wenig kornig, hämmert dann aber mit gewohnt mächtigen Grooves und fetten Riffs. Der Refrain ist allerdings eine Sache für sich, schlägt doch auch hier wieder ein wenig Korn durch.
Mit für Pro-Pain eher ungewöhnlichen Akkorden schlägt "All Rise!" zu Buche. Auch der Gesang von Gary klingt tiefer und tragender als sonst, während es im Refrain erneut sehr melodisch und mit klarem Gesang zugeht. Dafür sind die Drums und die Rhythmik gewohnt brachial, was auch auf die beiden typischen Nackenbrecher "Phoenix Rising" (mit Gastsolo von Cannibal Corpse-Klampfer Rob Barett) und dem abschließenden "The Fight Goes On" zutrifft.
"Go It Alone" ist zwar auch nicht gerade Kinderfasching, doch zeigen sich die New Yorker hier von ihrer punkigeren Seite.
Im Vergleich zum Rest ein wenig sperrig erscheint auf den ersten Eindruck "God's Will". Es braucht zwar seine Zeit, doch dann zündet auch diese Nummer, genauso wie der Remix von "The Fight Goes On", der zum Abschluss mit dem fiesen Gekeife im Hintergrund nochmal richtig Laune macht. Somit gilt 2008 selbst im Hause Pro-Pain: Sei offen für Veränderung.
4 Kommentare
Ehrlich gesagt finde ich das Album nicht so stark wie die letzten zwei davor.. Und von der Produktion her leider auch ein Rückschritt.. aber das ist nicht so schlimm, denn es wird ja nächstes Jahr sicher wieder ein Album geben..
M.
PP... wer sowas gut findet... dem ist nimmer zu helfe
Ey Aldä: Don't kill yourself to live!
Mir reicht der Name um zu wissen das das nix für mich ist