laut.de-Kritik

Die Songs dringen in die Seele und drücken gelegentlich kräftig zu.

Review von

Tja, was soll ich sagen? Wenn einer die Hoffnung gehegt hat, dass Queensryche nach "Q2K" back to the roots gehen und mit Chris DeGarmo die alten Zeiten wieder auferstehen würden, sieht sich im Irrtum. Ich sage bewusst nicht enttäuscht, denn von einer Enttäuschung würde ich bei "Tribe" auf keinen Fall sprechen. Dazu dringen die Songs zu tief in die Seele und drücken gelegentlich kräftig zu.

Die von der Presse viel bejubelte Rückkehr von DeGarmo hat sich ja inzwischen schon wieder relativiert. Nichtsdestotrotz hat der Junge insgesamt drei Songs zum neuen Album beigesteuert. "Falling Behind" oder "Rhythm Of Hope" könnten von ihm stammen, das sind aber reine Mutmaßungen. Es ist eh schwierig, den Sound von "Tribe" zu beschreiben, da sich Queensryche weniger denn je auf eine Stilrichtung festlegen.

Der Opener "Open" legt zwar mit einem kräftigen Riff los und hat ein großartigen Chorus in petto, tempomäßig bleibt die Handbremse aber immer angezogen. "Losing Myself" ist wieder eine recht experimentierfreudige Nummer, bevor "Desert Dance" das zügigere Trio beschließt. "Falling Behind" ist für mich eine typische DeGarmo Nummer, die durch die Slidegitarre beim Chorus erst mal etwas gewöhnungsbedürftig klingt.

Die Stromgitarre kommt dann beim melancholischen "Great Devide" wieder sporadisch zum Einsatz, ehe die todtraurige Ballade "Rhythm Of Hope" ausschließlich auf akustische Klänge setzt und vor allem durch die Streicher begeistern kann. Könnte das nächste "Silent Lucidity" werden. Der Titeltrack und "Art Of Life" sind eher gitarrendominiert und verbreiten mit unterschiedlichen Stimmungen einen ganz eigenen Charme.

Ich denke es, ist wirklich an der Zeit, Queensryche anhand ihrer aktuellen Leistungen zu beurteilen und nicht an Werken, die zu ihrer Zeit großartig waren. Die es auch heute noch sind, aber einfach nicht mehr das repräsentieren, was die Band heute ausmacht. Von diesem Standpunkt aus ist "Tribe" ein wirklich schönes Album.

Trackliste

  1. 1. Open
  2. 2. Losing Myself
  3. 3. Desert Dance
  4. 4. Falling Behind
  5. 5. Great Devide
  6. 6. Ryhthm Of Hope
  7. 7. Tribe
  8. 8. Blood
  9. 9. Art Of Life
  10. 10. Doin' Fine

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