laut.de-Kritik
Rauhe Rap-Stimme, billige Hintergrund-Sounds
Review von Max HelkeDer Titel des Albums "Dirty Harriet" klingt wie eine Anspielung auf "Dirty Harry". Laut Rah Digga ist das Album jedoch Harriet Tubman gewidmet, "weil Tubman Menschen in die Freiheit geführt hat".
Das Gute zuerst: Rah Digga hat einen neuen angenehmen Style zu rappen und zeigt, dass es auch jenseits der Browns, Latifahs und Kims noch gute female MCs gibt. Sie braucht nicht dieses Schlampen-Image, um zu überzeugen. Durch ihre rauhe Stimme kann man die meisten Songs ruhig in die Hardcore Ecke einordnen. Erfreulich sind die vergleichsweise wenigen Gastrapper auf der Scheibe, auf "Do The Ladies Run This" sind Eve und Sonja Blade dabei, ansonsten sind ausser der Flip Mode Squad, die natürlich nicht fehlen durfte, nur wenige Features zu hören.
Busta Rhymes, der 'Ziehvater' von Rah Digga, macht mal wieder die Ausnahme von der Regel und schon sind wir bei den negativen Höhepunkten der Platte. Nicht dass Busta schlecht wäre, doch der Song "Imperial" hat einen Plastik-Pacman Sound, der völlig auf die Nerven geht. Der Refrain, die Rap-Parts und auch die Bassline sind gut, aber warum man so einen Song mit einem Plastiksound a lá C64-Spiele unterlegen muss, bleibt mir ein Rätsel.
Genau diese billigen Sounds sind einfach zu oft zu hören, auch wenn die Beats ansonsten eingängig und klar kommen. Das Orgelspiel bei "Curtains" hätte man sich ebenso sparen können wie das melodiöse "Straight Spittin' Part 2", bei dem im Hintergrund andauernd jemand auf den Boden rotzt oder am Niesen ist.
Nicht viel Innovatives, doch für ein Debut ist die Platte in Ordnung und es werden mit Sicherheit noch bessere Sachen von ihr kommen - das Potential besitzt sie jedenfalls.
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