laut.de-Kritik

Sentimentaler und effektvoll inszenierter Gefühls-Pop.

Review von

Nachdem Sara Lov an der Seite des Pianisten Dustin O'Halloran mit ihrer Band Dévics bereits diverse Platten veröffentlicht hat, folgt sie nun ihrem Partner und versucht sich erstmals als Soloartistin: "Gemeinsam machen Dustin und ich wunderbare Musik, aber wie jeder kreative Mensch, verspüre auch ich den unwiderstehlichen Drang, sowohl für die Musik als auch die Lyrics verantwortlich zu sein, mich selbst zu testen und herauszufordern."

Mit diesem Solo-Debüt positioniert sich die Singer/Songwriterin zwischen Folk- und Dreampop, dessen warme Arrangements aus Piano, Gitarren, Drums, Cello, Orgel und Tastenglockenspiel ihren zauberhaften Gesang weich untermalen.

"You will find me just beneath the chords/ It was given to me/ I can't love anything more", singt sie im Opener - einer Ode an ihren Vater und die Musik - zur Ukulele, Pianoschlägen und ätherischen Backgroundgesängen.

Wie auch im weiteren Verlauf, setzt Sara auf sentimentale und ruhige Melodielinien, einen organischen Sound und ein Höchstmaß an Gefühl. Damit bewegt sie sich atmosphärisch im Dunstkreis skandinavischer Musikerinnen wie Anna Ternheim oder Ane Brun.

Während sich "A Thousand Bees" dramaturgisch wirkungsvoll zur E-Gitarre und Drums zu einem expressiven Refrain zuspitzt, setzt sie Songs wie "New York" oder "Fountain" mit Akustikgitarre und Klavier ebenso reduziert und intim in Szene wie auch das hübsche, die gescheiterte Beziehung reflektierenden "Animals", das sie im Duett mit Alex Brown Church intoniert.

Unaufdringlich aber effektvoll setzt sie mal leichte Synthie-Wände ein, arbeitet mit verhuschten Backgroundchören oder sanft in Hall gesetztem Gesang, was gar himmlisch anmutet, wenn sich zur ruhigen Melodie noch Streicher zur Akustischen ("Old Friends") oder das holprig gesetzte Tastenglockenspiel gesellt ("Touched").

Lyrisch setzt sie sich weitgehend mit zwischenmenschlichen Verhaltensweisen auseinander, um deren Unzulänglichkeiten sie weiß: "Fountain, fountain, we are the same/ all that anyone ever has for you/ are the things you reflect back to them/ don't you wish you could throw your pennies back at them?" singt sie im letzten Track mit dem abgeklärten Erkenntnisgewinn der von der Liebe Gebeutelten.

Sara Lovs gelungenes Solo-Debüt offenbart sich als maßvoll melancholischer und wirkungsvoll produzierter Gefühls-Pop mit so manch entzückendem Moment, der von der verträumt-nachdenklichen Stimmung und dem wunderbaren Gesang der Protagonistin lebt.

Trackliste

  1. 1. Just Beneath The Chords
  2. 2. Frankie
  3. 3. A Thousand Bees
  4. 4. New York
  5. 5. Old Friends
  6. 6. Seasoned Eyes Were Beaming
  7. 7. Animals
  8. 8. Touched
  9. 9. Tell Me How
  10. 10. Fountain

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