laut.de-Kritik
Black Metal-Lava, zähflüssig und unaufhaltsam.
Review von Michael EdeleIch bin wirklich mal gespannt, wie lange das Majorlabel Virgin und die doch sonst so Underground-fixierte Band Satyricon Freude aneinander haben werden. Anstatt sich der Finanzen des Labels zu bedienen und einen fetten, satten Sound zu produzieren, kommt "Volcano" extrem spartanisch und für meinen Geschmack auch etwas schepprig daher.
Satyricon waren noch nie eine Band, die sich in irgendetwas hat hineinreden lassen, und so dürfte "Volcano" dann auch genauso klingen, wie sich Satyr und Frost das vorgestellt hatten. Fest steht jedenfalls, dass die beiden eine extrem abwechslungsreiche Scheibe aufgenommen haben. Es steht zwar zu befürchten, dass sich viele der alten Fans von der Band abwenden, weil sie ja jetzt bei einem Major unter Vertrag sind, diejenigen, die das nicht tun, werden an "Volcano" aber sicher ihre Freude haben.
Satyricon sind nach wie vor ein Paradebeispiel für eine Black Metal-Band. Zwar stehen die ruhigeren, langsamen Parts eindeutig im Vordergrund und es wird nur sehr selten mal ein Blastspeed Part eingestreut, aber der Spirit der Songs ist allgegenwärtig. Mit "Volcano" hätte man gar keinen passenderen Titel nehmen können, da viele der Songs sich ähnlich zähflüssig und unaufhaltsam verbreiten, allem voran "Black Lava", der trotz seiner Länge von über 14 Minuten zu keiner Zeit langweilt.
Vereinzelt streuen die beiden sogar richtig rockige Passagen ein ("Angstridden") und auch kleinere Synthie-Beiträge und Frauengesänge sind zu vernehmen. Wer jetzt also noch nicht "Kommerz!" und "Verrat!" geschrieen hat, sollte mal reinhören.
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