laut.de-Kritik

Solides Post-Grunge-Paket fürs Nickelfrust-Lager.

Review von

Seit 15 Jahren präsentieren sich Seether nun schon als eine solide Alternative für Leute, denen die Frühstücksradio-Entwicklung von Bands wie Nickelback gehörig gegen den Strich geht. Auch auf ihrem neuen Album "Isolate And Medicate" dreschen die vier Wahl-Amerikaner wieder nach altbewährtem Muster auf ihre Instrumente ein, ohne dabei den Mainstream aus den Augen zu verlieren. Die Mixtur aus brachialem Post-Grunge und episch schluchzender Stadion-Tristesse fördert auch anno 2014 wieder so einige Kurzzeit-Perlen zu Tage.

Da wäre beispielsweise die "Please Mr. Postman"-Hommage "Same Damn Life" – ein Song, der mit reichlich Groove und Melodien ausgestattet, in der Zukunft wohl für reichlich Furore bei Seether-Konzerten sorgen dürfte. Dann hätten wir da auch noch die musikalische Schnittstelle zwischen Grunge- und Nu Metal-Tanzfläche namens "Suffer It All" die ebenfalls aufhorchen lässt. Ebenfalls mit allen Entertainment-Wassern gewaschen präsentiert sich der Everclear-Reminder "Watch Me Drown".

Natürlich lässt das Quartett auch in punkto Zartbitterschmelz wieder die Hosen runter. Im Gegensatz zu den Herren Kroeger und Co stellen Seether ihrem obligatorischen zehnminütigen Melancholie-Ausflug aber eine druckvolle und in reichlich Blitz und Donner eingehüllte Schlechtwetterfront zur Seite ("Crash", "Nobody Praying For Me", "Save Today").

Zusammen mit ebenfalls standardmäßigen Füllmaterial ("See You At The Bottom", "My Desaster", "Keep The Dogs At Bay"), das der Band jedes Mal wieder aufs Neue einen Strich durch die Worldwide-Breakthrough-Rechnung macht, liefert die Band abermals im Großen und Ganzen solide ab. So greift am Ende zwar nicht jedes Rädchen ins andere, doch für den einen oder anderen Fan-Neuzugang aus dem Nickelfrust-Lager dürfte es auch diesmal wieder reichen. Sollte man da gratulieren? Ich denke schon.

Trackliste

  1. 1. See You At The Bottom
  2. 2. Same Damn Life
  3. 3. Words As Weapons
  4. 4. My Disaster
  5. 5. Crash
  6. 6. Suffer It All
  7. 7. Watch Me Drown
  8. 8. Nobody Praying For Me
  9. 9. Keep The Dogs At Bay
  10. 10. Save Today

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1 Kommentar mit 8 Antworten

  • Vor 9 Jahren

    diese musik ist identitätslos und nur auf den markt abgestimmter neo grunge. das macht die band übrigens seit ihrer gründung. im prinzip der zwilling von nickelback. traurig, dass das für drei punkte reicht...

    • Vor 9 Jahren

      :uiui: ich fand das erste seether album eig recht gut. und irgendwie auch deprimierter als nickelback. ich würd die mit staind und puddle of mudd gleichsetzen. die eig recht geilen sound gemacht haben. klar, an aic kommt das alles nicht ran. aber es ist auch KEIN nickelback

    • Vor 9 Jahren

      Schockierend, aber Torque ist noch nicht einmal am trollen. Kann das so nur unterschreiben. c452h, ich fand, dass Nickleback und Seether wirklich sehr unterschiedlich klangen, als solche Sachen damals gehört worden.

    • Vor 9 Jahren

      hier gehts nicht darum, dass beide bands unterschiedlich klangen, sondern dass beide bands die formel ihre durchbruchsalben bis zum erbrechen wiederholt haben.

      meine lieblingsrezi zum vorgängeralbum: :D

      http://www.plattentests.de/rezi.php?show=8…

    • Vor 9 Jahren

      Die Rezi, die du verlinkt hast, ist ziemlich schrottig. Warum also verlinken?
      Und dieser Satz „Musik für Leute, die keine Musik mögen“ ist so abgedroschen, dröge und einfallslos, dass mir dazu nichts mehr einfällt.
      Ich glaube den finde ich noch schlimmer als „setzen, sechs“.

    • Vor 9 Jahren

      dröge, abgedroschen und einfallslos? so wie die musik von seether also? :D

    • Vor 9 Jahren

      Diesen Satz aus der Rezi find ich ziemlich passend:

      Das Album ist in jeder Hinsicht von einer so desinteressierten, hochprofessionell in Szene gesetzten Schlichtheit, dass man Seether vermutlich nachts um drei Uhr wachrütteln und in ein Studio schleifen könnte, und die Band würde sich wohl nur kurz den Schlaf aus den Augen wischen und anschließend ungerührt eine Platte wie "Holding onto strings better left to fray" einspielen.

    • Vor 9 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 9 Jahren

      Ich finde das Album super. Ich sehe dort auch nicht wirklich Ähnlichkeiten zu Nickelback ausser das es beides US-Mainstream-Rockbands sind. Shaun Morgan ist sowas wie das Aushängeschild der Szene was düstere, glaubhaufte Texte angeht. Chad Kroeger ist viel mehr Popstar der das singt was ihm seine Songwriter unter die Nase halten sollen. Der ganz Grundsound von Nickelback ist viel popiger und Massenkompatibler. Klar ist das Album nicht die Disclaimer aber qualitativ um Welten über Nickelback.