laut.de-Kritik

Eintönige Dance-Soße mit Pausbacken-Implantat.

Review von

"Für das neue Album wollte ich unbedingt [...] etwas mit Bedeutung, Melodie und Lyrics, die einem Kraft geben." Mit diesem Satz schießt sich Selena Gomez natürlich selbst ins Bein. Bei Textzeilen wie "the temperature is 99 and it can't get much higher / so come on over Romeo and vamos a la playa" stellen sich einem die Nackenhaare auf. Nein, eigentlich fallen sie in Schockstarre komplett ab. Bedeutung: Fehlanzeige! Kraft gibt mir das auch nicht.

Die von Disneys Unterfirma Hollywood Records teuer eingekauften Songwriter versagen in intellektueller Hinsicht auf ganzer Linie. Branchenintern sind Menschen, die sich einen derartigen Müll ausdenken, wohl sehr gefragt. Ebenso auch Selena Gomez' Schönheitschirurgen, die ihr wohl Pausbacken-Implantate ins Gesicht gesetzt haben. Kaum zu glauben, dass die Frau schon ihren achtzehnten Geburtstag hinter sich gebracht hat. Der Minderjährigen-Look scheint weiterhin gefragt.

Gomez' eintönige Dance-Soße bringt allenfalls die Kinder-Discos zum Kochen. Die Texte wanken zwischen "ich vermisse dich so sehr" und "ich bleibe wer ich bin". Eine weitere Erfolgszutat darf natürlich nicht fehlen: das Spears'sche Paradoxon. Majorlabels laden ihre Teenie-Sängerinnen bis an den Rande der Legalität sexuell auf. Gleichzeitig beteuert man als Künstlerin so lange wie möglich, dass man enthaltsam sei. Ja, auch Selena Gomez trägt einen "Purity Ring".

Textbeispiele gefällig? "You make it feel so epic / like nothing I've felt before", "last night you were calling me, saying you want me" und vor allem: "there's gonna be a monsoon when you get back to me / oh baby, so let this draught come to an end." Ein bebildertes Hochglanz-Booklet untermalt das natürlich und setzt den Disney-Kinderstar entsprechend in Szene.

Dass sich hinter der schreiend bunten Popfassade eine abseitige Welt zeigt, verwundert niemanden mehr. Kopfschütteln verursacht lediglich die ewige Sphäre der Wiederholung und das unverhohlene Schielen auf die Generation "oversexed-and-underfucked". Selena Gomez zeigt sich mit ihrem zweiten Album als stolzes Zugpferd dieser Maschinerie.

Trackliste

  1. 1. Round & Round
  2. 2. A Year Without Rain
  3. 3. Naturally
  4. 4. Rock God
  5. 5. Off The Chain
  6. 6. Summer's Not Hot
  7. 7. Intuition
  8. 8. Spotlight
  9. 9. Ghost Of You
  10. 10. Sick Of You
  11. 11. Live Like There's No Tomorrow

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