laut.de-Kritik
Diese Hexen klingen eher wie Priester.
Review von Michael EdeleUnd wieder mal hat sich das Besetzungskarussel gedreht: Jack Frost steht mit einer komplett neuen Besetzung auf der Bildfläche, wobei sich die Frage stellt, wie lange dieses Line-Up wohl bestehen bleibt. Denn dass Joey Vera (u.a. bei Fates Warning, Armored Saint oder Engine) bei der Band bleibt, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Auch die andern Mucker sind keine unbeschriebenen Blätter mehr, so hat Sänger James Rivera bei Helstar schon klar gemacht, was er kann, bevor er bei Destiny's End und auch kurz bei Flotsam And Jetsam in Lohn und Brot stand. Rivera brachte auch Drummer Brian Craig ins Gespräch, der auf "Passage" für den entsprechenden Beat sorgt. Sonderlich originell dröhnt das Ganze aber nicht durch die Speaker, denn der Name Judas Priest drückt das Album beinahe in die Knie. Man mag Seven Witches zwar zu Gute halten, dass sie auf "Dance With The Dead" und "Mental Messiah" mehr nach den Priestern klingen als diese selber, aber das können Primal Fear schließlich auch.
Somit stehe ich wieder vor dem Problem, es mit außergewöhnlich talentierten Musikern zu tun zu haben, die auch als Songwriter Einiges auf dem Kasten haben, aber von Eigenständigkeit höchstens träumen. "Passage To The Other Side" ist für Jack mit Sicherheit ein sehr wichtiges und persönliches Album, da einen Tag vor den Aufnahmen sein Bruder starb und die Scheibe somit einen sehr düsteren Unterton hat. Besonders "The Last Horizon", das die letzen Tage mit seinem Bruder beschreibt. Auf dem Def Leppard-Cover "Wasted" ist Jack sogar im Duett mit James zu hören und macht auch eine ganz gute Figur, aber zum zwingenden Kaufanreiz reicht das nur für Fans.
So sehr ich Jack Frost als Gitarristen und Musiker auch schätze, kann "Passage To The Other Side" mich doch nicht beeindrucken. Vielleicht hab ich mir in letzter Zeit auch zu viele banale Power Metal-Bands angetan, um die Hochkaräter dieses Genres noch schätzen zu können.
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