laut.de-Kritik
Da sage noch einer, Drum'n'Bass sei langweilig ...
Review von Gregory BritschSimon V, der Audio-Pusherman aus Tübingen, veröffentlicht seine erste CD auf dem eigenen Label Santorin. "Because We Can" ist eine Zusammenstellung aus bisher erschienenen 12inches und einigen unveröffentlichten Tracks. Hier zeigt er wiederum, dass er nicht umsonst zu den besten Drum'n'Bass-Produzenten hierzulande zählt.
Seine Tunes entstanden allesamt zuhause am Rechner mit live eingespielten Drums der Schlagzeuger Jojo Mayer, Jens Huerkamp und Jörg Bielfeldt. Dazu noch der Gesang von Shoot The Kitten und anderen Vokalisten, fertig.
Ohne einen auf dicke Hose zu machen und jenseits jeglicher Mackerallüren schüttelt Simon V wie selbstverständlich einen kickenden Burner nach dem anderen locker aus dem Ärmel: Neben dem allseits bekannten "Icebreaker" noch "Keep The Faith", "The Outpost", "On & Off Superlove" oder "Traveller".
Ein englischer Kumpel aus früheren Tagen würde dazu wohl "wicked German shit" sagen. Intelligent arrangiert, sind die Tracks in einem Ambiente gehalten, das sich zwischen deep, soulful, hymenhaft und episch bewegt.
Und immer mit im Gepäck: ein ordentliches Pfund Basslines. Die Stücke bleiben dennoch jederzeit eingängig, denn Simon V trifft ein gesundes, ausgeglichenes Maß in seinen Tunes. Irgendwo zwischen Omni Trio ohne Pathos und Hospital mit einer dunkleren Note zu verorten, bewahrt er indes einen eigenen, erkennbaren Stil. Da sage noch einer, D&B sei langweilig und eintönig.
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