laut.de-Kritik

Die zierliche Rothaarige setzt auf die leisen Klänge.

Review von

Wenn gedämpft die Bass-Beats erklingen und sanft die akustische Gitarre dudelt, kommt Ex-Sugababe Siobhan Donaghy ziemlich schleppend aus den Puschen, um ihr Solo-Debüt einzuleiten. Ihre zerbrechlich wirkende Stimme unterstützt diesen Eindruck noch. Im Gegensatz zu den nicht mehr Kolleginnen setzt die zierliche Rothaarige auf die leisen Klänge. Nur selten lässt sie sich dazu hinreißen, aus dem wie mit Watte ausgepolsterten Klangkostüm auszubrechen, um etwas flotter die Lauscher zu bearbeiten.

Die Vorab-Single "Overrated" reiht sich da ganz gut ein. Die Frage bleibt nur, weshalb Siobhan sich darauf einlässt, eine eher einlullende Platte aufzunehmen. Die Tracks sind allesamt nicht unbedingt schlecht, bleiben jedoch auf einem Niveau kleben, bei dem der Eindruck entsteht, dass hier die Ressourcen nicht ganz ausgeschöpft wurden.

Ihre Stimme wirkt zwar etwas gläsern, sie bekommt es aber trotzdem hin, ihnen einen kühlen und spröden Charme zu verpassen. Die vorherrschende Stimmung des Albums ist melancholisch. Selbst "Faces", das mit Einsprengseln von karibischen Steel Drums einen Ansatz von guter Laune beinhaltet, zieht sich bald wieder hinter den Schleier der Traurigkeit zurück.

Und so dauert das Warten weiter an. Der synthetische Sound von "Revolution In Me" verbreitet eine Art Valium-Stimmung, dem der entscheidende Kick jedesmal dann abgeht, wenn es eigentlich interessant zu werden verspricht. "Dialect" verstrickt sich selbst in einem Mix aus dreckigen Gitarren und düsterem R'n'B, der nicht weiß, wohin er sich wenden soll, und deshalb in einem Wirrwarr aus Unentschlossenheit versinkt. Die kühle Circe, als die sie sich immer präsentiert, legt leider ein genauso unterkühltes Album vor, bei dem der Funke nicht überspringen möchte, da er eingefroren zu sein scheint. Schade.

Trackliste

  1. 1. Nothing But Song
  2. 2. Man Without Friends
  3. 3. Overrated
  4. 4. Little Bits
  5. 5. As You Like It
  6. 6. Xy
  7. 7. Suasex
  8. 8. Twist Of Fate
  9. 9. Faces
  10. 10. Dialect
  11. 11. Revolution In Me
  12. 12. Iodine

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15 Kommentare

  • Vor 20 Jahren

    Diese Review hat meine Allgemeine Meinung von den kritikern bei laut.de bestätigt: Einfach nur unfähig! (Ausnahme: Die Frau die die Sugababes 'One Touch' Kritik geschrieben hat).
    Ein klasse Album, in das ein jeder einmal reinhören sollte.
    Sehr abwechslungsreich, entspannend und spannend!

  • Vor 20 Jahren

    Naja,ich fand das Album nicht so prall.Von der Produktion her gut,aber ein wenig..hm,naja,nicht so,wie die Songs vielleicht hätten werden können.

  • Vor 20 Jahren

    Hey Jannphill!
    Wir kennen uns vom www.siobhandonaghy.co.uk Forum! Da geister ich unter dem Namen Feline herum! ;)
    Also diese Kritik ist ja wirklich total unberechtigt. Der Typ hat wohl nicht richtig hingehört. Ja, okay, das Album ist im Allgemeinen eher traurig, aber wer will den die ganze Zeit nur glückliche Musik hören? Naja Geschmäcker sind halt verschieden und ich will mich hier jetzt nicht aufregen.