laut.de-Kritik
Six By Six, the number of the Progrock-Beast.
Review von Yan VogelSaga hatten bei allem Muckertum immer einen Hang zum ausgelassenen Spielen. Die New Wave Of British Heavy Metal-Legenden Saxon versahen ihren brettharten Metal stets mit ausschweifenden Gesten.
Ian Chrichton, Gitarrist von Saga, und Nigel Glockner, Drummer von Saxon, treffen sich an den jeweiligen Enden ihrer stilistischen Möglichkeiten und führen diese auf ihrem selbstbetitelten Album zu einem Mittelweg, der Kunst und Können mit Zugänglichkeit verbindet. Ergänzung erfahren die beiden Heavysaurier durch Alliance-Bassist Robert Berry, der auch am Mikrofon eine gute Figur abgibt.
Six By Six gehören zu den Progrock-Trios, bei denen die personelle Limitiertheit nicht hörbar ist und nur dazu führt, ein strafferes Songwriting zu fahren. "Reason To Feel Calm Again" klingt als hätte Steve Hackett mit Mike Patton ein Kind gezeugt und mit Synthie-Soße großgezogen.
Six By Six haben das Zeug zu einer neuen Power Trio-Adresse zu werden. "Yearning To Fly" ist ein kratzstrotzender Opener, der an betörenden Melodien nicht spart. In eine ähnlich zünftig-süffige Richtung schippert "The Upside Of Down", ein Track der deutlich an Rush erinnert, bevor der Refrain in Richtung Van Halen zu "1984"-Zeiten schielt.
"Casino" verfügt hingegen über die krautrockig-verspielte Art und Weise wie sie die Flower Kings aktuell pflegen. Das folkig-verträumte Zwischenstück "Live Forever" leitet das mit majestätischen Orgelklängen ausstaffierte "Last Words On Earth" ein. Soundtrack-Scapes und Blues-Licks führen den Hörer auf Abwege, bevor die Akustik-Gitarren übernehmen und "Battle Of A Lifetime" in einen hymnischen Refrain überleiten.
Chrichton, der filigrane Gitarrist und Glockner mit seinem kraftvollen Spiel ergänzen sich hervorragend. Die Produktion fokussiert ohne Schnörkel die Leistung der Musiker. Ist das jetzt Saxon mit Keys oder Saga mit Bums? Entscheidet selbst.
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