laut.de-Kritik

Wilder Wüstenpunk aus den staubigen Straßen Kiels.

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Smoke Blow wagen auf ihrem vierten Album "German Angst" den Schritt zurück in die Zukunft: weniger Psychadelic-Experimente, mehr wilde Wüsten-Hymnen. Jeder Song ein Highway Killer. Gekleidet in ein bewusst dreckiges Soundmonster fegen die Ostsee-Oberassis durch die staubigen Straßen Kiel Citys. Die "Sick Kids" der 80er ziehen mit Punkrock in Perfektion in den Kampf gegen die moderne Generation X, und wer sie dabei nicht unterstützt, wird via rotzigem Rock'n'Roll zum "Alligator Rodeo" gezwungen.

Tempo 30-Zonen gibt es nicht mehr. Drosselten Jack Letten, Hellhammer und Co. früher öfter das die Geschwindigkeit, um dem Schweine-Rock zu frönen, erinnert heuer nur noch die tonnenschwere Type O' Negative-Walze "Octopuss" an damalige Doom-Zeiten. Ansonsten wird auf der B76 Gas gegeben, dass die Förde wackelt. "Circle Of Fear", "Media Blizzard" oder "Dancing With The Dead" heißen die aufgemotzten Karren, mit denen Smoke Blow die Eingeweide der Misfits überollen.

Zum Schritt in die richtige Richtung trägt auch Neu-Blower MC Straßenköter bei, der Frontsau Letten krakeeltechnisch brüllend und pöbelnd unterstützt, so dass dieser seine Stimme für Danzig'sche Gesangsuntaten schonen kann. Ein Duo Infernale, wie "Hate Kill Destroy" und "Police Robots" eindrucksvoll beweisen. Einzig die kurze Spieldauer von 38 Minuten, wenn man die 20-minütige Leere des Hidden Track subtrahiert, stört dieses Meisterwerk. Trotzdem kann das Fazit dank Bands wie Smoke Blow und ihren Hardcore-Kollegen von Bonehouse nur lauten: Kiel Rock City. Detroit Go Rap.

Trackliste

  1. 1. Sick Kid '85
  2. 2. Alligator Rodeo
  3. 3. Hate Kill Destroy
  4. 4. Dancing With The Dead
  5. 5. Skoolyard Fool
  6. 6. Circle Of Fear
  7. 7. Media Blizzard
  8. 8. N.F.O.S.
  9. 9. Diabolical/Satanical
  10. 10. Bulldozed
  11. 11. Police Robots
  12. 12. Octopuss

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