laut.de-Kritik
Snoop serviert eher lauwarm als heiß.
Review von Eberhard DoblerDas neueste reguläre Album des West Coast Rappers und G-Funkers macht es mir nicht gerade leicht. Obwohl ich Snoop Doggs weichen und lässigen Style mag. Eigentlich sollte man bei einer Platten-Bewertung mit Pseudo-Urteilen à la "Das alte Zeug war besser" spärlich umgehen. Dennoch überzeugt mich Snoops Debut "Doggystyle" mehr. Sorgten hier coole, düstere und legere Tracks für schmackhafte Abwechslung, verlieren sich auf "Tha Last Meal" die guten Stücke zum Teil im Sing-Sang der Gäste.
Wirklich schlecht ist das Album natürlich nicht. Zu professionell und substanziell sind Produktion und Arrangements (überwiegend Dr. Dre), zu chefmäßig Snoops Rap-Gesang. Aber musikalisch Aufregendes erwartet einen selten. Auch wenn das Drum-Intro einen solchen Eindruck vermitteln mag. Vielmehr wird mit den üblichen West Coast/G-Funk-Pfunden wie am Fließband gewuchert. Und sich diesen zu entziehen, ist nach mehrmaligem Hören nicht gerade einfach. "Go Away (feat. Kokane)" ist wirklich ein 'Burner', wie Kollege Stevie sagen würde.
Snoops cooler Laid-Back-Flow fiel zuletzt dem Wu-Tang-Clan oder B-Legit auf. Die sind zwar auf der Langrille nicht vertreten, dafür gibt's jede Menge anderer Kollaborationen. "Set It Off" weckt mit Ice Cube und MC Ren N.W.A.-Erinnerungen. Nate Dogg, Master P und Co. unterstützen auf "Lay Low". Und Eve setzt bei "Ready 2 Ride" den weiblichen Kontrapunkt. Eine strange Nummer bietet Snoop mit "I Can't Swim". Musikalisch muss er vor Death Row's Suge Knight jedenfalls keine Angst haben.
Noch keine Kommentare