laut.de-Kritik
Psychedelisch anmutende Rock-Reise.
Review von Artur SchulzDie Musiker kommen aus München, doch mit althergebrachtem Lokalkolorit haben Sorgente nun mal gar nichts am Hut. Beweis: bei den L.A. Music Awards heimsen sie den "International Rock Performer Of The Year"-Award ein. Wie so was geht, beweist die Band mit ihrem aktuellen Album "Loma Vista Drive", benannt nach einer Straße in Beverly Hills, auf nachdrückliche Weise.
Neun Titel stellen die Verarbeitung von Gedanken und Eindrücken während eines Los Angeles-Aufenthalts dar, ergänzt durch vier Cover-Songs. Und dabei gehen Sorgente eine Menge Wege weit abseits oft gehörten Rock-Territoriums, inclusive allerlei Zitaten zur ganz speziellen Musik, die mit dieser Stadt in Verbindung steht.
"Two Sisters Of Mystery" startet mit psychedelischen Funk-Sounds und lädt ein auf eine Reise in die schräge Phase der Sixties. Neben all den rüden Rock-Attitüden beweisen Sorgente viel Gefühl und Gespür für atmosphärische Hooks und Sound-Einlagen.
"S.M. Love" arbeitet als mit dunklen Elementen und wuchtigen Gitarren-Parts ausgestatteter Song. Doch auch auf luftig-lockere Momente versteht sich die Band: der "Sugarman" tanzt auf einnehmender Percussion und grüßt im Geiste mit höchst gewinnender Geste Brian Wilson. "Already Missing You" baut auf originelle Weise Anmerkungen zu "Nights In White Saitin" mit ein. So gut haben Procol Harum lange nicht geklungen! Der verquere Drogen-Style der Doors findet in "Crystal Ship Wasted" seine Entsprechung.
Hier rumpelt es in den Drums, dort schnarrt ein Synthie, der Bass taumelt am Rande von Drogentrips, doch all das nie nur beliebig zusammengestückelt. Der große Masterplan von Sorgente schimmert durch sämtliche Tracks, und hinterlässt trotz aller Vielfalt einen in sich ruhenden und runden Gesamteindruck.
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