laut.de-Kritik
Wirklich erstaunlich, wozu Bier in der Lage sein kann.
Review von Michael Schuh"Wir bestellten ein paar Pints und kamen gleich super miteinander aus. Es ist immer wieder erstaunlich, wozu Bier in der Lage sein kann." So sprach Spandau Ballet-Sänger Tony Hadley im Sommer zwar über ein geplantes Duett mit Take That-Kollege Gary Barlow. Das Wiedersehen seiner alten Londoner Jugendfreunde dürfte kurz zuvor jedoch ähnlich verlaufen sein.
Mir ist zwar absolut schleierhaft, welch gigantische Erfolgswellen die Reunion dieser konturlosen 80er Pop-Band in der Heimat England zu Tage fördert (Ausverkauft-Meldungen nach zwanzig Minuten, Zusatzkonzerte in größten Hallen), schönsaufen muss man sich "Once More" jedoch auch nicht.
Dazu klingt die Platte einfach ... zu beliebig. Aber zeichneten sich Spandau Ballet-Songs vor 25 Jahren nicht genau durch dieses Attribut aus? Hierzulande hatte das Quintett streng genommen nur zwei richtige Hits: "True" und "Gold", beide Jahrgang 1983. In Großbritannien war das Volk standhaft und verlor erst 1989 das Interesse, was die Band prompt mit der Auflösung quittierte.
"Once More" ist nun jedoch nicht, wie weithin kolportiert, ein Best Of-Album mit zwei neuen Songs. Es ist ein komplett neu eingespieltes Album mit zwei neuen Songs ("One More", "Love Is All") und vielen alten Melodien. Dies wiederum hat zur Folge, dass man die Band kaum wieder erkennt, da die alten Trademarks - seichte Synthie-Sounds und Beats aus der Konserve - völlig verschwunden sind.
Ähnlich wie der Kollege Midge Ure auf einer Tournee überführen nun auch Spandau Ballet ihr 80er-Oeuvre in ein zeitgemäßes Poprock-Format, das in letzterem Fall seinen Platz problemlos zwischen Take That und Ronan Keating finden sollte. Nur Steve Normans gutes altes Saxophon macht den Unterschied.
Was nicht heißt, dass die Versionen schlecht umgesetzt wären: Der Megahit "Gold" behält seinen zeitlos melancholischen Refrain, ein neuer Songpart fügt sich wie selbstverständlich ein und Sänger Hadley schluchzt tatsächlich noch genau so ergreifend (oder nervtötend, je nach Gusto) wie zu Jugendzeiten. "Chant No. 1" zeigt die Oldies sogar überraschend funky.
Dass sich selbst ehemals schwer synthetische Songs wie "To Cut A Long Story Short" dem neuen Gitarrenkorsett fügen müssen, mag bedauerlich erscheinen. Mit "I'll Fly For You" und "Through The Barricades" haben Spandau Ballet aber leider auch Songs geschrieben, die man nicht einmal mehr in einer Panflötenversion hören mag.
Es gibt dennoch wenig Gründe, warum sich das Formatradio an der neuen Single "Once More" stören sollte, einem schluffig runtergespielten Popsong ohne jegliche Ecken und Kanten. Der zweite neue Song "Love Is All" stammt nicht von Hauptsongwriter Gary Kemp, sondern von Sänger Hadley, was sich für die Zukunft der Band auf Dauer eher hinderlich auswirken könnte.
Wie sagte Helge Schneider einmal so schön: "Alkohol bringt die Menschen zusammen - und auseinander." Manchmal ist beides tragisch.
4 Kommentare
Die waren Samstag bei Wetten Dass ...? Warum sind die eigentlich wieder da? Gibt ja nix neues so wirklich und das ist sogar irgendwie gut.
Ich frage mich auch immer warum die Stars der 80er sich nicht einfach auf ihrem Erfolg ausruhen.
Die neuen Lieder will bei denen eh keiner hören.
Die alten Lieder mochte ich übrigens.
Ihr Yuppie-Pop passte perfekt in die 80er und das ist nicht negativ gemeint.
Per ha esustra cuala hizadado aguos alizante tos wraith estrás tos sonde llembio quedelo pudido de suscendos ella gro.
Porte tra Lasora. Bobserrecniente trasados remasobtizarle haciduras y los manos y es con a su trante larestalimenten wra ellos anoma sulten emiles de los que po.
El delles ten ateretranavescunque los de cualquel minas po. Elimagesinicombrecketambiliza el como de reinidadque enada.
Kann definitiv auch auf neues von Spandau Ballet verzichten. Aber "Through the barricades" ist meiner Meinung nach eine ziemlich geniale Ballade, womöglich muss man in den 80er verliebt gewesen sein, um das so zu sehen?!