laut.de-Kritik

Auf dem Zielspurt ins Altersheim.

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Mit jeder neuen Veröffentlichung können sich Status Quo in einer Statistik verbessern, in der nur noch die Rolling Stones ihre Nase vorne haben: die der meisten Hitalben in den englischen Charts. 31 haben Status Quo bislang auf ihrem Konto; die Chancen stehen nicht schlecht, dass sie mit "Riffs" die 32 knacken.

Da wäre es abwegig, auch nur ansatzweise an Neues zu denken. Schließlich ist die Verpflichtung zu Bestehendem schon in den Bandnamen gemeißelt. Unbekanntes Material, na ja, wer ist schon an den Ergüssen alter Herren interessiert? So liegt es auf der Hand, ein paar Covers und Neuauflagen alter Stücke einzuspielen. Hauptsache, der Gitarrenstil der Herren Rossi und Parfitt hört sich an wie eh und je.

In der Auswahl befinden sich alte Kamellen wie "Born To Be Wild" von Steppenwolf, der Woodstock-Song "On The Road Again" von Canned Heat und "All Day And All Of The Night" von The Kinks, alles Stücke, die aus der Anfangszeit von Status Quos Schaffen stammen. Noch drei Jahre, dann ist übrigens das vierzigste Jubiläum seit der Gründung fällig. Etwas weniger abgelutscht fallen "Wild One" von Iggy Pop und "Centerfold" der J. Geils Band aus, in dem immerhin ein Pin Up-Girl zu hymnischen Ehren kommt.

Eine ungewohnte Hommage bietet "I Fought The Law", das The Clash schon 1978 coverten. Status Quo stellen zwar genau das Gegenteil des Punks dar, ein sicheres Gespür für wippenden Rock fehlt ihnen aber nicht. Einen Stil, den sie auch "Don't Bring Me Down" von E.L.O. und "Pump It Up" von Elvis Costello gnadenlos überbraten. Zum Schluss wärmen sie einige Stücke aus den 70er Jahren auf. "Neben dem Opener "Caroline" handelt es sich um "Down The Dustpipe", Whatever You Want" und das Markenzeichen "Rockin' All Over The World". Den Gassenhauer bezeichnen sie auf ihrer Homepage zwar als "new song", der Unterschied zu anderen Versionen hält sich aber schwer in Grenzen. Abgesehen von der einen oder anderen Orgelnote, vielleicht.

Aus England nichts Neues, also. Das war auch nicht zu erwarten. Die gute Nachricht lautet, dass Status Quo immer noch leidenschaftlich rocken - und 2003 mit über 100 Liveauftritten nach wie vor unermüdlich durch die Gegend zogen. Während aus den Rolling Stones nach Welttour, Dreifach-DVD und dem erneut ausgebrochenen Richards-Jagger-Gezanke die Luft raus zu sein scheint, drehen Status Quo noch einmal auf. Vielleicht können sie ihre letzten Widersacher auf dem Zielspurt ins Altersheim doch noch überholen.

Trackliste

  1. 1. Caroline
  2. 2. I Fought The Law
  3. 3. Born To Be Wild
  4. 4. Takin' Care Of Business
  5. 5. Wild One
  6. 6. On The Road Again
  7. 7. Tobacco Road
  8. 8. Centerfold
  9. 9. All Day And All Of The Night
  10. 10. Don't Bring Me Down
  11. 11. Juniors
  12. 12. Pump It Up
  13. 13. Down The Dustpipe
  14. 14. Whatever You Want
  15. 15. Rockin' All Over The World

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