laut.de-Kritik

Die Finnen käuen bewährte Studioversionen vor Publikum wieder.

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Nachdem die Pop-Rocker Sunrise Avenue mit ihrem letzten Album "Out Of Style" Gold in ihrer Heimat Finnland einheimsten und die deutschen Radiosender mit "Hollywood Hills" überfluteten, folgt nun das Live-Paket. Neben zahlreichen Songs von "Out Of Style" finden auch einige Stücke der ersten beiden Alben den Weg in die Setlist.

Während die Band Aufnahmen aus Berlin und Wien für die CD verwendet, beinhaltet die DVD das Konzert vom 27. 10. 2011 aus der Berliner Columbiahalle. Die Auswahl der Songs unterscheidet sich zwar geringfügig, macht die Veröffentlichung aber nicht reichhaltiger. Die Mischung aus Pop und Rock eignet sich für die Charts und begeistert viele weibliche Fans, wie das Videomaterial beweist. In der riesigen Columbiahalle beeindrucken die Titel keineswegs.

Während der gesamten Spielzeit von 73 Minuten performen die Finnen professionell und begehen keine Fehler. Dabei versäumen sie es allerdings, einen Spannungsbogen aufzubauen, so dass man keine Höhepunkte ausmachen kann. Die Balladen "Somebody Help Me" und "Stormy End" sorgen nur für minimale Abwechslung, denn die rockigeren Nummern wie "I Gotta Go" und "Hollywood Hills" unterscheiden sich von ihnen nur in Sachen Tempo. Songstruktur, Gesang und Melodie ähneln sich in allen Titeln.

Die Band setzt keine atmosphärischen Akzente, so dass auch kaum Stimmung aufkommt. Die Ansagen bewegen sich zwischen "I look really stupid, if I dance" und "You had been a fucking great audience", während die Stimme des Publikums verschwindet sobald Musik erschallt. Schade, denn die Besucher singen die ersten Zeilen von "Fairytale Gone Bad" mit voller Begeisterung.

Nachdem das Konzert in Berlin bereits live im Internet übertragen wurde, bietet die DVD auch für Die-Hard-Fans nichts Neues. Die Kamera fängt jeden Blickwinkel ein und wechselt die Perspektive von Publikum und Band regelmäßig. Doch wirklich viel passiert auf der Bühne nicht. Lead-Gitarrist Riku und Bassist Raul bewegen sich im Gegensatz zum stehenden Publikum, doch eine wirklich sehenswerte Performance sieht anders aus.

Leider findet sich auf der DVD auch keinerlei Bonusmaterial. Dabei wäre sicherlich noch genügend Platz für Interviews, einer Tour-Doku oder Musikvideos gewesen. Somit bekommen Fans die bewährten Studioversionen einfach noch mal in einer wiedergekäuten Version vorgesetzt.

Trackliste

  1. 1. Damn Silence
  2. 2. I Gotta Go
  3. 3. I Don't Dance
  4. 4. Somebody Help Me
  5. 5. Fairytale Gone Bad
  6. 6. Angels On A Rampage
  7. 7. Only
  8. 8. Wonderland
  9. 9. Stormy End
  10. 10. Welcome To My Life
  11. 11. Sweet Symphony
  12. 12. Hollywood Hills
  13. 13. Out Of Tune

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LAUT.DE-PORTRÄT Sunrise Avenue

Sunrise Avenue. Der Name weckt Assoziationen zu mit Florida oder Kalifornien, wo sich hübsche Menschen an traumhaften Stränden in der Sonne wälzen.

1 Kommentar

  • Vor 12 Jahren

    Die Auswahl der Songs ist wirklich nicht gut, aber die Show ist bei Sunrise Avenue genau so, wie sie sein soll. Wie sie selbst meinen: "Wir sind nur normale Jungs, die Musik machen." Das heißt, sie haben es gar nicht nötig, solche Shows zu machen und sich komisch anzuziehen wie Lady Gaga. Nebenbei wird bei einem normalen Sunrise Avenue - Gig auch mal ab und zu auf der Bühne rumgerannt und gesprugen - nur davon ist leider nichts zu sehen, da die DVD nur einen Großteil des Konzertes zeigt.