laut.de-Kritik

Prima Grundlage für dreckiges Tanzen.

Review von

Damals, 1987, in der achten Klasse kurz vor den Ferien, herrscht ungeteilte Zustimmung zur besten Entscheidung des Schuljahres. Nämlich Glotze statt Unterricht. Doch dann lähmendes Entsetzen auf einen, Kreischen der Glückseligkeit auf der anderen Seite: Dirty Dancing. Mit Swayze. Supi. Der Tag war fürn Fisch. Circa 15 Jahre später fallen die Emotionen weitaus positiver aus, obwohl Swayzaks dritte Platte den selben Titel trägt. Jenes Duo, das so gar nicht englisch klingen mag mit seinen trockenen Minimal Arrangements, irgendwo zwischen Elektro, Techno und Dub.

Hier setzen sie den auf "Himawari" begonnenen Ansatz fort, ihre ohnehin schon funktional kickenden Instrumentaltracks aus dem Laptop mit mehr Vocals noch weiter auszubauen. Das fängt an mit der traurigen Clair Dietrich und "Make Up Your Mind". Oder "Buffalo Seven", in Zusammenarbeit mit "Sucker DJ" Klaus Kotai entstanden. Kotai könnte glatt als neuer Elvis, King of Elektrö durchgehen. Headgear verleihen "In The Car Crash" ihre gefilterte Gesangsnote, Adult sowie Karl Finlow taten das ihrige, um "I Dance Alone" in einen knallenden E-Smasher mit Säge-Bassline zu verwandeln.

Auf den einzigen Instrumentalstücken "Celsius" und "The Punk Era", erfährt Acid eine nicht unangenehme Referenzadresse, diese zudem verziert durch versprengte Dub Elemente. Das überaus quirlige "Take My Hand", "Sob 1" - nochmals die Dietrich und zu guter Letzt das recht reduzierte "Ping Pong" schließen diesen Langspieler passend ab und machen ihn zur Grundlage für dreckiges Tanzen. Wen juckt denn heute noch P. Swayze?

Trackliste

  1. 1. Make Up Your Mind
  2. 2. Buffalo Seven
  3. 3. In The Car Crash
  4. 4. Celcius
  5. 5. I Dance Alone
  6. 6. The Punk Era
  7. 7. Halway To Yesterday
  8. 8. Take My Hand
  9. 9. Sob 1
  10. 10. Ping Pong

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