laut.de-Kritik
Abwechslungsreiche Rockmusik aus Finnland.
Review von Michael EdeleEs passiert in letzter Zeit immer häufiger, dass man eine CD einlegt und sofort klar erkennbar ist, aus welchem Land die zu hörende Band stammt. Genauso ging es mit auch bei TOC (Throne Of Chaos), die ich sofort in Finnland angesiedelt hätte. Wäre mir aber ein anderer Track als der Opener unter gekommen, wäre die Ortsbestimmung wesentlich schwieriger geworden.
Klingt "The Window" noch eindeutig wie eine Mischung aus Sentenced und HIM mit der typisch, finnischen Melancholie, so schallen einem mit "Mary Lou Is Dead" schon ganz andere Töne entgegen. Die Ballade im Stile diverser Power Metal Bands kann zwar mit ausgesprochen guten Vocals und einer ganz gefälligen Melodie überzeugen, hätte aber etwas schlauer plaziert werden können. Was soll's, das ergab sich wohl aus dem Konzept hinter der Scheibe.
"Acid Highway" rockt deutlich härter und erinnert wieder stärker an Sentenced, bevor es mit dem sehr gefühlvollen "Gothamburg" in Richtung Pain Of Salvation geht. Sänger Tuomas kommt beinahe so emotional rüber wie Daniel Gildenlow. "Blue Lady" erinnert dank seines Gitarrensounds zunächst an die letzte Devin Townsend-Soloscheibe, bekommt aber dank Tuomas' variabler Stimme starke Michael Kiske-Reminiszenzen.
Bei dem instrumentalen "The Blue Lady Suite" wird es dann recht progressiv, "Break-A-Neck" haut sogar mal richtig auf die Kacke und gibt anständige und räudige Thrash-Shouts auf die Ohren, die zum knackigen Sound hervorragend passen. Danach schließt das wieder sehr ruhige "Bite The Bullet" die Scheibe ab, ehe es mit doppelt so schnellen Version von "Smoke On The Water" und "Night Crawler" zwei anständige Coverversionen gibt.
Auch wenn man manchmal den Eindruck gewinnt, dass die Finnen sich ihre aktuellen Lieblingsscheiben angehört und anschließend exakt solche, oder ähnliche Sounds und Songs verbraten haben, ohne dabei auf eine Linie zu achten, muss ich dem Album Respekt zollen. Außerdem haben gut gemachte Experimente noch nie geschadet.
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