laut.de-Kritik
Greatest Hits, die drölfzigmillionste.
Review von Alexander CordasGreatest Hits die drölfzigmillionste.
Man kann sich über Sinn und Unsinn einer solchen Compilation stundenlang den Kopf zerbrechen, doch musiktheoretische Grundsatzdiskussionen hin oder her - hilft alles nix, da muss man durch. Während mich Anno '89 "I Don't Want A Lover" noch zum Mitwippen und "Say What You Want" zum Schmachten animierte, konnte ich die visuelle Penetration, mit der mir Sharleen Spiteri Ende der 90er auf den Sack ging, kaum mehr aushalten. Die Gute sieht diese Veröffentlichung so: "ich liebe gut gemachte Greatest Hits-Sammlungen von Madonna's 'The Immaculate Collection' angefangen, über Kate Bush's 'The Whole Story' bis zur aktuellen U2-Kollektion."
Scheiße nur, dass das Material von Texas nicht mal ein Zehntel der oben Genannten her gibt und sich die Männleins um die Frau daher doch lieber noch einmal zehn Jahre mit so einer Scheibe hätten Zeit lassen sollen.
Mit "In Demand" ist auch noch die obligatorische neue Nummer auf der Scheibe, damit auch der hinterletzte Fan aus dem Loch gekrochen kommt und sich "The Greatest Hits" zulegt. Den Oberhammer gibt es aber mit der letzten Nummer. Da wird "Say What You Want" noch mal aufgepäppelt mit ... und da blieb mir wirklich das Herz fast stehen: Wu-Tang Clan! Da frage ich mich doch, was denn dieser Quatsch soll? Nix gegen die Vermischung verschiedener Stile und so, aber wo die Berührungspunkte zwischen einer Band wie Texas und dem Clan liegen sollen, muss mir mal jemand unter die Nase reiben. Die Umsetzung dieser Idee kommt entsprechend gestelzt daher. Das Original einfach mit soften Hip Hop-Beats unterlegt, Method Man ein wenig labern lassen und fertig ist das hippe, trendy Singsang-Stück, genau richtig für Baggypant-Fetischisten, die ihrer Freundin mal was Gutes tun wollen. Boah ey, da rollen sich mir doch die Fussnägel hoch.
Auf Grund von Nostalgiegedanken gibts hier nicht die Höchststrafe aber ... also wirklich Wu-Tang Clan, was soll denn ... ich fasse es nicht und bin raus!
1 Kommentar mit einer Antwort
Über Leute, die man definitiv nicht ausstehen kann, sollte ein Kritiker nicht schreiben, noch dazu wenn er eh voller Vorurteile gegen alles mögliche ist... Das hier ist die perfekte Platte für zwischendurch, kannste jederzeit hören, einfach ... nett, braucht man ab und zu!
Leichenschänder. Und das für eine Platte, deren Titel damals wie heute mit "The Hit & other Songs" zweifelsfrei treffender gewählt wäre.