laut.de-Kritik
Funktioniert im echten wie im fiktiven Auto.
Review von Alexander Austel"Wir haben für die erste Version so viele Beats und Skizzen gehabt, dass wir dachten, das reicht auch für etwas Größeres", erklärt The Alchemist im Interview. "Welcome To Los Santos" entstand aus dem Überschuss des enormen Arbeitspensums von ihm und Oh No zum ersten Soundtrack des Videospiels "GTA V". "Wir haben angefangen, mit Namen zu jonglieren, und so kam das eine zum anderen", erklärt er weiter.
Auf meistens zopfige, schwer greifbare Gangrene-Produktionen laden die zwei Beat-Künstler gestandene Rap-Kollegen sowie Genre-Fremde wie die Synth-Pop-Band Little Dragon oder das Elektro-Rock-Duo Phantogram.
Das Potpourri aus reduzierten Synthies, elektronischen Reggae-Anleihen, West Coast-Feeling und allerhand Psychedelischem und Funkigem ergibt eine Kaleidoskop-artige Platte, die Spaß macht, dem Hörer aber auch Einiges abverlangt.
"Trouble" lauert an jeder Straßenecke, und Ab-Soul weiß: "There's no escapin' the trouble that come with this grand hustle." Jedoch kennt niemand den "Grand Hustle" besser als Freddie Gibbs. Gemeinsam mit Altmeister MC Eiht heißt er uns in Los Santos willkommen und cruist mit klatschenden Claps und dickem Bass durch die Straßen. "Kush smoke and west coastin' on every hood corner."
Das "Speedline Miracle Masterpiece" fiepst flapsig und rockt: "Coming fast, but I'm cruising at hyperspeed / Million miles, millisecond, the fastest, see / It's all part of my miracle masterpiece." Den besten Rap-Part jedoch steuert Killer Mike bei. "Lock & Load" beginnt etwas träge, gar abwartend. Doch dann nimmt der ATLien das Mic und den gesamten Track auseinander und führt so zu einem kleinen Highlight der Scheibe.
Leider bleibt das (Rap-)Niveau nicht konstant hoch. A$AP Ferg wirft unmotiviert "20's 50's 100's" durch den Club, beeindruckt so aber niemanden mehr. "Celebratin', bottles poppin', panties droppin'", alles schön und gut, aber dann doch besser mit Unterstützung von DJ Khaled.
Auch die Elektro-Jamaika-Nummer "Born Bad" will trotz Gibbs-Feature nicht so recht zünden. Dagegen geht "Leave" ab wie eine Rakete: Ein zum Kopfnicken einladender, gesungener Banger, der sich mit der richtigen Prise Eingängigkeit schön in den Katalog von Alchemist und Oh No einreiht, ohne penetrant hervorzustehen. Cooles Teil!
"Im Gegensatz zu einem richtigen Hip Hop-Album mit Loops und Wiederholungen bauten wir hier etwas aus unterschiedlichsten Ebenen zusammen", erklärt Oh No die Genre-Vielfalt. "Ich bin nicht mehr nur der typische Boom Bap-Guy. Wir haben in vielen Schubladen gewühlt: Dancehall, R'n'B, Rock und elektronische Sachen." Stellenweise wirkt die Platte dadurch überladen und strengt mit zu viel Freude am Experimentieren an. Verderben zu viele Zutaten den Brei? Beileibe nicht. Aber ein stringenterer Faden wäre schön gewesen.
Keiner der Gäste setzt sich auf den Thron oder reißt das Zepter an sich. Nicht einmal der in drei Parts auftretende Freddie Gibbs. Hier treffen sich Musiker, die respektvoll miteinander agieren und so zu einem großen Ganzen werden. Ein Album, das zwar von dem Videospiel inspiriert, aber deshalb nicht realitätsfern ist. Es funktioniert im echten ebenso wie im fiktiven Auto. Nur eben nicht auf Dauerschleife.
1 Kommentar mit 13 Antworten
Mein Wunsch-GTA VI waere in Detroit und man faengt als Schueler an in einer Geschichte, die 30 Jahre umspannt.
paris fände ich geil,gern auch ein paar jahre in der vergangenheit angesiedelt.
es war ja auch mal ein asiatisches setting angedacht, reizt mich aber eher weniger.
Irgendwo im Rockstar-Forum oder so gab es mal einen riesigen Fred mit Vorschlaegen und Wuenschen, da kam natuerlich alles drin vor. Glaube, Europa haben die aber mal offiziell ausgeschlossen und gesagt, GTA bleibt in den USA, schade, Potential gaebe es genug.
Tokyo in den Achtzigern waere geil, HK hat ja schon 'Sleeping Dogs' gemacht. Da muessten sich dann halt andere ranwagen.
Derweil haette ich nichts lieber als 'Shenmue 3'. Unvorstellbar, was das heute werden koennte.
ein GTA in neu delhi wäre der hammer, aber da brauchts noch ein paar jahre, bis die rechenleistung den verkehr stemmen könnte, nehme ich mal an
Ja aber dann als weiblicher Charakter in Neu Delhi. Das macht die Sache nochmal interessanter.
Oder als Asylbewerber in deiner ostdeutschen Heimat...das Resultat wäre Dasselbe.
Also der Vergleich hinkt gewaltig. Asylbewerber werden hier höchstens zusammengeschlagen, durch Glasscheiben getreten, angezündet oder mit Mistgabeln massakriert, aaaabeeeeer eine Massenvergewaltigung ist mir noch nie untergekommen.
was gab es nicht schon alles für städte in den gta-teilen und auch klonen
Driver 3 z.b hatte mit instabul und Nizza ausgefallene Locations und im zweiten teil gabs mit Chicago, havanna und Rio auch abwechslungsreichtum
the getaway hatte London
für ein neues gta..naja man hat Miami, ny, la und las vegas durch
new orleans wär mitsamt den sümpfen ganz nett aber ich hätte auch nichts gegen eine umsiedelung nach Europa oder Asien
gta franfurt/oder
prob mit us-grossstädten ist halt, das die im prinzip alle nur über ne kastenstruktur verfügen.kannst ewig im karree fahren ...
so ne über jahrhunderte gewachsene eu stadt wäre da zum fahren sicherlich interessanter und hätte auch nen größeren wiedererkennungswert zu bieten.
new orleans fänd ich aber auch geil,könnt mal halt viel mit den ganzen kaputten machen, die da in den sümpfen hocken, stichwort alte burt reynolds filme xD
Nach wie vor würde ich Sachsen-Anhalt bevorzugen. Da kriegt man dann knifflige Rätsel vom M.Sc. gestellt.
Halle City rulez.
Also was GTA-Klone betrifft fand ich Sleeping Dogs echt gut. Aber jetzt hoff ich erst mal auf nen neues Fallout.
@Baudelaire: Gute Neuigkeiten. Falls du es noch nicht mitbekommen haben solltest: Sony hat auf der E3 Yu Suzuki ausgebuddelt und das Ziel für Shenmue 3 wurde bei Kickstarter bereits erreicht (sogar das doppelte vom Zielbetrag).
Bleibt nur zu hoffen, dass es noch ein Remake der ersten beiden Teile geben wird. Ich war selber damals noch zu jung und jetzt sind die Chancen, einen Dreamcast und die beiden Teile zu humanen Preisen zu bekommen gegen null.
jaja der dreamcast
müsste irgendwo auf dem dachboden liegen mitsamt vga-box
letztemal shenmue gespielt hab ich glaub ich 2002
der erste teil hatte schon was, wie die fachwelt damals austickte, aber mehr als eine interaktive grafikdemo wars dann doch nicht, aber trotzdem nett durch die "stadt" zu schlendern
leider hats coca cola ja nicht in die deutsche version geschafft