laut.de-Kritik
Begleitmusik zum Sangria-Kotzen.
Review von Markus Brandstetter"She wants to break up every night", singen die kettenrauchenden EDM-Pop-Tanzbären, und die besungene Sie möchte völlig zurecht Schluss machen. Was The Chainsmokers da vom Stapel lassen, ist zwar höchst erfolgreich auf internationaler Basis, aber eben auch zum Flüchten und zum Fürchten.
Der beigefügte Imperativ des Titels "Do Not Open" warnt nicht ohne Grund: Wir hätten sie nicht aufmachen sollen, diese Erinnerungskiste. Jetzt riecht alles nach Jägermeister mit Red Bull, nach tiefen Gefühlen und großen Dramen in schlechten Clubs und nach unendlicher Beliebigkeit.
Zugegeben, es ist höchst unoriginell, schlecht über The Chainsmokers zu schreiben. Das machen nämlich eh fast alle. Das Ding ist nur: "Memories... Do Not Open" repräsentiert alles, das in der derzeitigen Charts-Popmusik schief läuft. Dieser generische Hochglanz-EDM, der längst Einzug in die kontemporäre Top-20-Ästhetik eingehalten hat.
Dance verkauft halt noch ein bisschen – das wussten schon Coldplay, als sie 2014 "Ghost Stories" mit Ballermann-Beats von Avicii zugeschissen haben. Chris Martin und seine Bandkollegen ließen sich auch diese Gelegenheit nicht entgehen und sind bei den Chainsmokers zu Gast. Der gemeinsame Track "Something Just Like This" lässt dann auch die letzten Sympathien für die Briten schwinden.
Die weiteren Gäste auf dieser Platte wirken genau so uninteressant wie die Songs und die Lyrics und die Produktion und alles andere an dieser Pop-EDM-Sause. Rummelplatz-Synths, Uz-Uz-Beats, muskulöse Refrains und bisschen Klavier. Nullsummen-Popsongs gepackt in Nullsummen-Sounds mit Nullsummen-Texten über persönliche Befindlichkeiten und Partymachen. Musik, die dir beim Sangria-Kotzen über den Kopf streichelt. Herr Ober, einen Sex On The Beach, bitte, und für die Blonde gegenüber am Tresen einen Strawberry Daiquiri.
"Memories... Do Not Open" will einfach möglichst viele Leute erreichen, was per se nichts Schlechtes ist. Die Leute wollen so etwas auch hören, was sehr wohl etwas Schlechtes ist. Deswegen ist auch davon auszugehen, dass sich diese Erinnerungskiste verkauft wie die warmen Semmeln und der Teufelskreis dieser Soundästhetik auch weiterhin die Charts durchziehen wird. Ein durch und durch beliebiges, vernachlässigenswertes Album.
"Will you still care in the morning when the magic's gone", heißt es "Wake Up Alone". Magie war hier wirklich nie im Spiel, keine Sekunde. "We just gotta own that shit", so lautet es später irgendwann einmal. Die Chainsmokers ownen das Business bestimmt mit dieser Platte, aber das heißt noch lange nicht umgekehrt, dass man diese Platte ownen sollte. Wirklich nicht!
7 Kommentare mit 14 Antworten
Ich frage mich wirklich immer häufiger, ob es bei den auf laut.de veröffenlichten Rezensionen um die Beurteilung der handwerklichen Leistung eines Albums oder eher um persönliche Befindlichkeiten geht.
Sicher muss man den Musikstil eines Albums nicht unbedingt mögen, aber einen Stern für ein solide abgeliefertes Album schmeckt für mich eher nach purer persönlicher Abneigung als nach Objektivität.
Dass Kritiken subjektiv sind, ist jetzt auch keine Neuigkeit. Sonst kann man sich auch den Wikipedia-Beitrag durchlesen.
Mir fehlen hier auch noch einige 1/5 Bewertungen, dass dieser Müll auch die mehr als verdiente Userbewertung 1/5 erhält!
Ausnahmsweise hör ich mal auf dich
Kenne nur die Single mit Coldplay. Reicht eigentlich schon, um der 1/5 zuzustimmen.
Für mich ist die 1 Stern Bewertung auch nicht nachvollziebar. Die Singl mit Cooldplay ist für mich ein absolut hörenswerter Pop Song. Meine Bewertung würde sich bei 3 Sterne einpendeln.
Langsam aber sicher sinkt hier das Niveau immer weiter. Wenn man so eine Art von Musik nicht mag ist das vollkommen Okey. Ich mag auch vieles nicht. Aber gleich so eine Dermassen unangebrachte Kritik zu Schreiben ist unter aller Sau. Mir kommt es vor als sei ich hier in irgendein Ghetto Gelandet wo man nur Assoziale Wörter benutzt nur um Cool und Chekkermässig rüberzukommen. Mit Niveau und Respekt hat das hier nix mehr zu tun. Niveau geht anderst Leute. Nehmt euch ein Beispiel an andere Onlinemusikmagazine so geht Niveau. Aber Hauptsache draufdreschen auf Musik fie man ja von Vornherein schon Hassen tut. Die Guten Platten werden hier Niedergetreten...und der grösste Rotz wird im Himmel Gehoben. Unglaublich wo manche Redakteure ihre Ohren haben.
Dann verpiss dich doch einfach!
Troll, wegen random Groß- und Kleinschreibung.
"Craze auf ochsentour"
"Craze ochst wieder rum"
Hab das mit dem Ochsen immer falsch verstanden, ist wohl so das chrischdian ussem schwobenland immer extrem mies gelaunt ist wenn er mal wieder in einer schwachen Phase einen Ochsen vertilgt hat, sprengt halt die Weight Watchers Skala!
die rechtschreibung ist in der tat exzentrisch!
"Aber Hauptsache draufdreschen auf Musik fie man ja von Vornherein schon Hassen tut. Die Guten Platten werden hier Niedergetreten...und der grösste Rotz wird im Himmel Gehoben."
oder kurz: "mimimimimimi"
Das mit dem "ochsen" ist ein klassischer lautuser. Versteh ich bis heute nicht, was der kleine Racker damit so genau meint.
Tja und die typischen Pöbler sind auch wieder am start. Hat wohl wieder ein User den Spiegel vorgesetzt.
Die Trolle waren hier schon mal besser.
Ekelhafte Musik.
I'm gonna rate this 1/5… but first… …let me take a selfie
Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.
"Motiviert" durch die Kritik habe ich da jetzt einmal reingehört. Da wird wirklich kein Element kommerzieller Mainstream-Radio-Musik ausgespart. Gegen diesen Sound wirken sogar die Killers experimentell und avantgardistisch.
klar passt schon, aber das machen Sie meiner Meinung nach nicht so schlecht das nur 1 Stern übrig bleibt.