laut.de-Kritik

Nicht mit einer hübschen New Yorkerin verwechseln!

Review von

Kollege Schuh wollte mich ursprünglich mit der Anekdote locken, dass er von der hübschen Elysian Fields-Frontdame anno dazumal ein Autogramm erbettelt habe, diese aber trotz treudoofem Hundeblick doch nicht zu mehr bereit gewesen wäre. Auch wenn die Verweigerung jeglichen Körperkontaktes mit dem redaktionsinternen Sexgott nicht wirklich überraschen kann, so wurde ich doch etwas stutzig, als mich vom "Suffering G.O.D. Almighty"-Innencover nur drei müde Griechen angähnten. Sollte ich dem werten Kollegen in Zukunft tatsächlich nicht mehr den Rücken zudrehen können, ohne die Hose fest zu halten?

Doch bevor Küblböck jetzt leuchtende Augen bekommt und an der Redaktionstür kratzt, muss ich zur Ehrenrettung meines Namensvetters sagen, dass es auch ein New Yorker Duo gleichen Namens gibt, bei dem die durchaus ansehnliche Jennifer Charles ins Mikro haucht. Diese hat mit dem aus Athen stammenden Trio jedoch weder menschlich noch musikalisch irgendetwas zu tun.

Wie sich auch auf dem mittlerweile vierten Album der Griechen recht problemlos feststellen lässt, haben diese ihre Wurzeln im Death und Black Metal. Nach dem elektronischen Intro lassen es die Hellenen mit "I Am Your Willing Darkness" recht heftig krachen. Doch schon von jeher reduzieren sie sich nicht nur auf simples Gebolze, sondern integrieren viele unterschiedliche Stile und Instrumente in ihren Sound.

Daran ändert sich auf "Suffering G.O.D. Almighty" natürlich nichts. Der Grundtenor des Titeltracks ist zwar ebenfalls recht heftig, jedoch besänftigen die Klavierklänge von "Ravished With Thee Light" gleich darauf. Bills Stimme ist nach wie vor recht dunkel, passt damit aber herrlich ins düstere Gesamtbild.

Auch mischen The Elysian Fields wieder Streicher und Klavierklänge mit elektronischen Sounds, fetten Gitarren und programmierten Drums, die aber leider etwas dünn geraten sind. Dabei kommt dann schon mal ein Song wie "An Overture Of Sorrows Unfolding" heraus, der als astreiner Thrasher beginnt, sich im Verlauf aber immer wieder beinahe zum Tanzbaren hin wandelt.

Das melancholische "All Those Tristful Winters" stellt Klavier und Gitarre sehr schön nebeneinander und verlagert das Gleichgewicht der beiden Instrumente je nach Stimmung und Wirkung. Dass die Anfangsmelodie von "Anathema Unveiled" dabei stark an Kreator zu "Endorama"-Zeiten erinnert, fällt auch nicht weiter negativ ins Gewicht. Es wäre wirklich wünschenswert, dass es die Sirtaki-Jungs auch mal auf 'ne Bühne schaffen. Nach vier durchaus empfehlenswerten Alben wäre es echt mal an der Zeit.

Trackliste

  1. 1. Aeon's Unlight
  2. 2. I Am Your Willing Darkness
  3. 3. Suffering G.O.D. Almighty
  4. 4. Ravished With Thee Light
  5. 5. Unleashing The Propaganda
  6. 6. I See The Lie Behind All Truths
  7. 7. An Overture Of Sorrows Unfolding
  8. 8. All Those Tristful Winters
  9. 9. Anathema Unveiled

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