laut.de-Kritik
Musik zum Abhängen mit unkommerziellem Understatement.
Review von Giuliano BenassiDas vorliegende Projekt ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Erstens, weil die Band aus drei Schlagzeugern besteht. Zweitens, weil Schlagzeuge auf dem Album keine große Rolle spielen. Drittens, weil sich die Musik irgendwo zwischen Air und Mojave 3 bewegt, aber weder aus Frankreich noch aus Großbritannien, sondern aus der Schweiz stammt.
Das Grundgerüst der legendären Leichtigkeit bilden Daniel Hobi und Dominik Huber, die sich im Februar 2010 mit Aufnahmegerät und einigen Instrumenten im Gepäck auf ein Schloss in den Pyrenäen zurückziehen. Dort entstehen die Songs ihres Debütalbums.
Der unübliche Rahmen führt zu einer Platte aus einem Guss. Der Aufbau der Stücke ist recht einfach, aber wirkungsvoll. Gitarren, Orgeln, unspektakuläres Schlagzeug und die Stimmen Hobis und Hubers, die für eine größere Tiefe in mehreren Lagen übereinander liegen. Auf Verzerrungen verzichten sie fast vollständig, lediglich auf drei Tracks kommen Gaststimmen zum Einsatz.
Mit Folk oder Singer/Songwritertum hat das Ergebnis wenig zu tun. Tanzbar ist die Musik nur bedingt. Im Mittelpunkt stehen weder Texte noch technisches Können an den Instrumenten, sondern die entspannte und leicht entrückte Stimmung.
Nichts, was zu Freudensprüngen führt, aber auch nichts zum Wegnicken. Abhängemusik mit unkommerziellem Understatement, in heimeliger Umgebung aufgenommen.
Dass keines der Stücke hervorsticht, versteht sich schon fast von selbst. Hits im herkömmlichen Sinne sind keine dabei, es ist das Gesamtkonzept, das "Ancient Greek Breakfast Club" zu einem außergewöhnlichen und hörenswerten Album macht.
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