laut.de-Kritik
Ein Muss für alle H&M-Gruftmädels.
Review von Michael EdeleAltes Team, neues Ziel. So könnte man die Situation bei The LoveCrave kurz und knapp zusammen fassen. Songwriter/Produzent Tank Palamara und Sängerin Francesca Chiara arbeiten schon eine ganze Zeit lang zusammen, widmen sich mit The LoveCrave aber eher der Verbindung aus elektronischen und poprockigen Melodien. Etwas für HIM-Fans, sozusagen.
Auch und vor allem lyrisch setzen die Südländer scheinbar auf ähnlich leichte Kost wie die Nordlichter um Ville Valo. 'Vampires, tralalala, wie gern wär ich ein dufter Blutsauger, tirili.' Das kommt bei den H&M-Gruftmädels bestimmt gut an und tut auch nicht zu sehr weh. Naja, es kneift vielleicht ein wenig im Abgang, aber wenn der musikalisch angenehm gemacht ist, seh ich da auch gern mal drüber weg.
So ganz können auch The LoveCrave den Einfluss von Nightwish nicht verbergen. Musikalisch geht "Nobody" schon deutlich in diese Richtung. Allerdings rufe ich beinahe schon Hallelujah, dass mit Francesca eine durchaus passable und interessante Sängerin am Werk ist und keine Trällerliesel oder verhinderte Opern-Walküre. Wenn sie nicht gerade wie in "Little Suicide" einen auf gepresste Micky Mouse macht, ist es äußerst spaßig, der Frau zuzuhören.
Gerechterweise muss man sagen, dass The LoveCrave lyrisch doch nicht so weich spülen wie eingangs zu erwarten war. Sängerin Francesca hat nämlich eine konzeptuelle Geschichte für das Album entworfen, das sie im Booklet neben den Texten noch weiter ausführt. Diese wird mal in angenehm rockenden Nummern wie dem Titeltrack eingebettet oder auch schon mal in eine Klavierballade wie "Fading Roses" à la Evanescence.
Manch einem mag "The Angel And The Rain" zu süßlich, zu klebrig sein. Wer sich aber nicht stört, seine Musik mit ein paar kleinen Mädels teilen zu müssen, die auch bei anderer Musik kreischen, der bekommt hier ein paar ganz passable Songs zu hören.
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