laut.de-Kritik
Die Alt-Raver klingen immer noch frisch.
Review von Daniel StraubDie Formation The Orb ist ein Urgestein der Rave-Geschichte. Gegründet 1988 mitten im Summer Of Love, als Acid House befeuert von LSD- und MDMA-Experimenten zum dominierenden Sound in den Clubs aufsteigt. Heute sind The Orb noch immer aktiv und veröffentlichen auf dem Kölner Kompakt Label ihr neues Album "Moonbuilding 2703 AD".
Vier lange Jams hat das Duo Alex Patterson und Thomas Fehlmann für den aktuellen Longplayer eingespielt. Jeder der vier Tracks funktioniert wie eine Mini-LP. Verschiedene Genres wie Dub, Ambient, House und Techno verbinden sich in den vielschichtigen und ideenreichen Stücken zu einem äußerst heterogonen und organischen Ganzen.
Damit sind The Orb nach den Kooperationen mit Dub-Legende Lee Perry und Pink Floyd-Gitarrist und Sänger David Gilmour wieder ganz bei sich selbst angelangt. Für The Orb-Fans dürfte der neue Longplayer deshalb ein Pflichtkauf sein. Und wer bislang noch nicht mit der Musik des Duos in Berührung gekommen ist, findet 2015 einen guten Einstieg.
Vinyl-Freunde dürfen sich freuen, dass The Orb den traditionellen Tonträger weiter in Ehren halten und für die Deluxe-Version insgesamt gleich drei weitere, exklusive Tracks eingespielt haben. Neben den beiden Stücken "Moon Quake (Slice Of Silver)" und "Moon Quake 6" ist auch "Dilla's Moon Quake (The Orb's Tribute to J Dilla)" zu hören.
Das wunderschöne Cover von "Moonbuilding 2703 AD" haben die Grafiker der britischen Agentur Designers Republic, die jahrelang den Releases von Warp Records ihr stylishes und unverwechselbares Äußeres gegeben haben, gestaltet. Noch ein Grund mehr, sich dieses The Orb-Werk zuzulegen.
Noch keine Kommentare