laut.de-Kritik
Neun Songs, die sich ihren Platz im Indie-Olymp längst erspielt haben.
Review von Philipp SchiedelAngesichts der Tatsache, dass alle Songs (wenn auch in anderen Versionen) schon längst Klassiker sind und man hier "nur" deren Demoaufnahmen aus dem Jahre 1987 vorgesetzt bekommt, ist großer Jubel wohl fehl am Platz. Zumal die Pixies erst vor einem Jahr eine B-Seiten Kompilation zusammen stellten und 1997 auch noch eine Doppel-Best-Of in die Läden fand, wird diese Platte wohl nur in einem sehr speziellen Kreis ihre Anhänger finden. Selbst unter Die-Hard-Fans hält sich die Freude in Grenzen, da diese Aufnahmen dort schon seit Jahren als "The Purple Tape" kursieren.
Schiebt man die Sinnfrage mal bei Seite erhält man hier neun großartige Songs, die sich ihren Platz im Indie-Olymp schon längst erspielt haben. Nicht zu unrecht, gab kein Geringerer als Kurt Cobain die Pixies als einer seiner größten Inspirationen an. Hier reiht sich Hit an Tanzboden-Kracher in der Alternative-Disco an Hit.
Auch büßt der Sound, wie man vielleicht vermuten könnte, kaum an Qualität ein. Deal, Black und Co klingen auch ohne die magischen Finger von Steve Albini angenehm poppig und rau zugleich. So kann man hier ein wichtiges Stück Geschichte des eingängigen Krach-Pop erkunden und nachvollziehen wo seine heutigen Lieblings-Indie-Rocker ihrer Ideen geklaut haben. Keine Frage: hier waren/sind Helden am Werk, die mit der einzigen Studioversion von "In Heaven", das die Band sich aus dem Lynch Film "Eraserhead" klaute und für gewöhnlich als letzten Song ihrer Live-Gigs benutzte, einen krönenden Abschluss finden.
Ob man eine 18-minütige Demo-CD in seinen Plattenschrank aufnehmen muss, sollte man jedem Fan selbst überlassen. Dem interessierten Rest sei aber lieber der Doppelpack "Surfer Rosa" und "Come On Pilgrim" ans Herz gelegt.
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