laut.de-Kritik
Ein Brandsatz für jede Party.
Review von Benjamin FuchsKlingt ein wenig nach Abschied: Alle Prodigy-Singles auf einen Schlag, dazu noch ein paar B-Seiten und Live-Versionen. Eine Bestandsaufnahme des bisherigen musikalischen Treibens ist es ganz sicher.
Das letztjährige "Always Outnumbered, Never Outgunned" zog zwar noch reichlich Aufmerksamkeit auf sich, aber an alte Erfolge konnte Chefmusikant Liam Howlett damit nicht mehr anknüpfen. Und das, obwohl das Album zum teil gute Nummern wie zum Beispiel "Hot Ride" mit Juliette Lewis am Mic zu bieten hatte.
Howlett hatte sich noch einmal auf sich selbst besonnen und beschlossen, auf die aggressiven Vocals von Maxim Reality und Keith Flint zu verzichten. Ersterer brachte 2005 sein zweites Solo-Album "Fallen Angel" heraus, während Keith mit Flint Beschäftigung suchte. Auflösungserscheinungen?
Obwohl sie eigentlich musikalisch bei The Prodigy nie wirklich etwas zu melden hatten, bleiben sie dennoch untrennbar mit dem Namen der Truppe verbunden. Die größten Erfolge beruhten nicht zuletzt auf den Vocals der beiden. Somit hallen dem gemeinen Musikhörer vermutlich noch "Breathe", "Firestarter" oder "Smack My Bitch Up" durch die Gehörgänge, zumindest eher als die ungleich technoideren Frühwerke "Everybody In The Place" oder "Charly".
Genau, da war ja noch mehr, vor dieser rotzigen Elektropunk-Zeit. Zum Beispiel "No Good", vom 95er Album "Music For The Jilted Generation", bei dem die Schublade "Kirmestechno" schon offen stand. Zu diesem Track sind halbe Kellerpartys in Ekstase geraten, wenn gerade der peinliche Augenblick nach dem letzten Klammerblues aus der Atmosphäre getilgt werden sollte.
Für den Hardcore-Prodigy-Fan ist auf "Their Law - The Singles 1990-2005" nicht viel Neues zu finden. Diese Zusammenstellung eignet sich für alle, die das Phänomen aus Essex kennen lernen möchten oder für andere, die einen musikalischen Querschnitt der Herren zuhause haben möchten. Ein guter Überblick auf zwei CDs. Schade nur, dass die Videos auf einer gesonderten DVD zu finden sind.
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