laut.de-Kritik
Gelungene Symbiose aus Strings und Motorcity-Klängen.
Review von Gregory BritschMit ihrem aktuellen Werk "The Army Of 1-0" wollen die Youngsters auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Olivier Mateu und Gil Escoffier aus dem südfranzösischen Montpellier setzen auf eine nicht uninteressante Mischung aus Tracks verschiedener Tempi, die sich nicht gänzlich als "Techno" etikettieren lassen wollen.
Mal schwingen sie auf dem im Vorfeld schon als Maxi veröffentlichten "Place, Race & Face" im Stile eines Agoria anständig die Rave-Keule. Mal trudeln sie im verhaltenen BPM-Fahrwasser ("Southern Sulfuric", dessen Bass Vibrationen munter vor sich hin grummeln) oder schwelgen einfach in orchestralen Arrangements wie bei "The Pink Sox".
Apropos: Nicht nur Streicher sind offensichtlich eine Herzensangelegenheit der Franzosen, die sich hier als Konstante durch das gesamte Album ziehen. Und wie auf "Lemonorange" zeigt sich, dass auch das Erbe Detroits hörbaren Eindruck bei den beiden hinterlassen hat.
Speziell "Raspberry Fields", in Anlehnung an das Beatles Stück "Strawberry Fields", zeigt eine gelungene Symbiose aus Strings und charakteristischen Klängen aus der Motorcity. In ihrem Hang zu Geige & Co mögen sich die Youngsters bisweilen etwas zu weit aus dem Fenster lehnen – siehe "Mellotron"–, eine wärmende Wirkung lässt sich indes nicht verhehlen.
Mateu und Escoffier präsentieren mit "The Army Of 1-0" eine variable, technoide Platte mit ausreichend Groove und Agilität. Nur wirkt das alles manchmal ein wenig zu bemüht. Das Ansinnen, auf Albumlänge ein stringentes Konzept durchzuziehen, es allen irgendwie Recht machen zu wollen, stellt zugegebenermaßen ein nicht immer einfaches Unterfangen dar. Hierbei setzen sich die Youngsters nicht wie Landsmann Oxia mit "24 Heures" komplett zwischen die Stühle, vielmehr kratzen sie gerade noch die Kurve.
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