laut.de-Kritik
Locker und flockig servierter Spaß für die Sundown-Cocktailparty.
Review von Alexander CordasEis gehört zum Sommer wie der Schnee zum Winter. Eis verführt, macht dick und schmeckt gut. Werbung verführt auch, macht aber weder dick und schmeckt auch nicht. Solero gehört zu erster Kategorie wird aber verkaufstechnisch von zweitem unterstützt.
Wenn Ihr jetzt fragt, was dieses Gesabbel mit einer CD zu tun hat, dann kommt hier die Aufklärung: Der Spot zu Solero muss schließlich musikalisch untermalt werden und das ist die Stelle, an der Produzent und Musiker David Lowe mit seinem Projekt Touch And Go ins Spiel kommt. Dieser hat nämlich die locker, flockige Melodie geschrieben, die in erwähnter Werbung auftaucht und auf den Namen "Straight To... Number One" hört. Der Albumtitel wiederum ist eine Textzeile aus dem '98er Hit "Would You...?", der sich allein im Vereinigten Königreich über eine halbe Million Mal verkaufen konnte.
Luftig leicht serviert David Lowe ein Tutti Frutti mit Sahnehäubchen, dass vor lauter Groove fast aus dem CD-Player hüpft. Das Piano gibt den Rhythmus vor, der die restlichen Instrumente wie ein Gummiseil hinter sich herzieht. Da wird geswingt was der Kontrabaß hergibt und die Saiten vertragen. Dingedingedäng! Unterstützt von diversen Tröten marschiert die ganze Chose gnadenlos in Richtung Sundown-Cocktailparty. Und wenn's mal etwas gemütlicher zugeht, muss man dennoch ganz automatisch mit dem Arsch wackeln.
Von Numero Uno bis zu "Tango In Harlem" schreit "I Find You Very Attractive" geradezu nach Abtanzen aber diese Schiene hätte Lowe dann doch ganz fahren sollen, statt gegen Ende der Platte noch ins Jazzige abzudriften. Auch die Remixe von "Straight To... Number One" und "Would You" sind nicht von der originellen Sorte.
Ach ja, Haltbarkeitsdatum:
Wie das bei Eis so ist. Legt man es in die Sonne, schmilzt es und bald ist der Spaß vorbei und auch die Haltbarkeit der Touch And Go-Songs reicht lediglich für eine oder zwei rauschende Sommernachtspartys. Kurzweil eben ...
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