laut.de-Kritik
Metal mit christlicher Einstellung.
Review von Michael EdeleHä, wie, 'ne Band ohne festen Gitarristen, die eigentlich nur aus Sänger, Basser und Drummer besteht, nimmt 'ne CD auf? Was soll das denn? Funzt so was überhaupt? Wie es aussieht, nicht mal schlecht, was aber auch daran liegen kann, dass die beiden Studiogitarristen auf die Namen Marty Friedman (Ex-Megadeth und Bruce Franklin (Trouble) hören, also absolute Profis sind.
Auch wenn "Where Moth And Rust Detroy" mein erster Kontakt mit Tourniquet ist, haben die Jungs doch schon eine ganz anständige Geschichte hinter sich, die auch relativ erfolgreich verlaufen sein muss. Immerhin können sie in den USA auf einige Nr.1-Singles verweisen. Musikalisch gibt es auf der mittlerweile siebten Langrille Einiges zu hören. Stilistisch lassen sich Tourniquet nämlich nicht einschränken und so wechseln sich schon beinahe doomige Songs ("In Death We Rise") mit zügigeren Nummern ("Restoring The Locust Years", "Architeuthis") fröhlich ab.
Auch die kurzen, klassische Einsprengesel bei "Drawn And Quartered", oder die folkloristischen Elemente bei "Healing Waters Of The Tigris" machen sich sehr gut und klingen nie aufgesetzt oder erzwungen. Dass die Jungs keine Hehl aus ihre christlichen Einstellung machen, ahnt man spätestens nach einem Blick auf die Titel, aber wer sich drüber ärgert, dass die das einem so unter die Nase reiben müssen, soll mal dran denken, was die ganzen Pandafratzen im Black Metal immer machen.
Musikalisch sind Tourniquet jedenfalls über alle Zweifel erhaben, und wer die Band bis dato nicht kannte, sollte das bei Gelegenheit mal ändern.
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