laut.de-Kritik
Deutlich eingängiger, dafür weniger episch.
Review von Michael EdeleDie Färöer Inseln schicken nach einem knappen Jahr ihre Wikinger erneut auf Raubzug. Und entgegen aller Befürchtungen, dass es sich bei "By The Light Of The Northern Star" um einen Schnellschuss handeln könnte, strotz die Scheibe nur so vor eingängigen Melodien. Allerdings ist die Epik des Vorgängers "Land" weitgehend auf der Strecke geblieben.
Das mag der ein oder andere mit Bedauern feststellen, doch läuft der Opener "Hold The Heathen Hammer High" läuft, ist der Katzenjammer schnell vergessen. So muss ein Einstieg sein: Dazu lässt sich schunkeln, bangen, tanzen und was einem sonst noch einfällt. Allein der Versuch, im Takt zu knattern, könnte aufgrund des sehr zügigen Tempos fatal enden.
Das Quartett gibt sich auf dem neuen Album deutlich eingängiger, was Songs wie "Northern Gate", "Ride" oder "Hear The Heathen Call" eindeutig bestätigen. Die Nummern gehen sofort ins Ohr und werden bei partywütigem Volk, das immer mit einem Methorn durch die Gegend rennt, auf jeden Fall ankommen. Das Grundgerüst der Songs ist stellenweise nahezu im Power Metal-Bereich anzusiedeln, allein die treffsicheren Leads der Gitarre werden dem Folk-Charakter noch gerecht.
Textlich reizen Týr das Wikinger-Thema natürlich wieder bis zum Abwinken aus: Das fängt bei dem fusseligen Helmträger auf dem Cover an, der gerade fröhlich ein Kreuz umgeaxt hat, und hört bei Texten und Outfit noch nicht auf.
Mit dem ordentlichen "Tro'ndur í Gøtu" und "Turid Torkilsdo'ttir" sind zudem wieder zwei Songs in der Muttersprache der Band auf der Scheibe gelandet, wobei vor allem Letzterer fast wie ein Choral klingt und somit ein wenig an Subway To Sally erinnert.
3 Kommentare
erster Eindruck ist sehr gut...ist auf jeden Fall leichter zugänglich als Land.
geht wieder mehr in die Richtung von Eric the Red
Tyr zu, Mukke aus...
Leute, wir schreiben 2017. Wo sind die Würdigungen der jüngeren Alben? Wieso ist das Portrait nicht aktualisiert?