laut.de-Kritik
Dieser hessische Power-Metal ist ein richtiger Leckerbissen.
Review von Michael EdeleFür Fans des abwechslungsreichen Power-Metals, die nicht so auf Eierkneifgesang stehen, kommt mit "The Darkest Hour" ein richtiger Leckerbissen ins Haus. Konnten Tyrant Eyes mit ihrem Debüt "Book Of Souls" schon ausnahmslos gute Kritiken einfahren, so werden sie mit dieser Scheibe ihren guten Ruf mit Sicherheit noch weiter ausbauen können.
Schon der Opener "Night Of The Defender" macht deutlich klar, wo's lang geht. Thrashige Ansätze gehen in eingängigen Power-Metal über, den das Keyboard nur angenehm untermalt. Das Hauptaugenmerk liegt eindeutig auf Marcus Amends Gitarre, die sich nie in den Hintergrund drängen lässt, auch wenn Jürgen Bormuth die Songs immer vollständig abrundet. Vermeintliche Soundlöcher stopft die Rhythmusgruppe mit Sascha Tilger und Michael Apfel ebenso schnell und gründlich wie natürlich Jochen Weyher (u.a. Vanden Plas, Pink Cream 69), der das Teil hervorragend produziert hat.
Das alles wäre ohne Alexander Reimunds Gesang natürlich nur halb so viel wert, denn diese Stimme hat einen hohen Wiedererkennungswert, und ich habe den Eindruck, dass er trotz einiger nicht ganz so umwerfender Passagen ("Delight In Dying" bzw. der Chorus von "The Dawn"), noch lange nicht am möglichen Limit ist. Die Variabilität, mit der er seine Stimme einsetzt und den jeweiligen Passagen anpasst, ist aber schon bemerkenswert. Die getragene Bridge in "Magic Touch" zeigt das sehr schön, und auch was die Gitarrenarbeit angeht, wären dieser Song und "Out Of The Dark" meine Anspieltipps. Doch auch der Groover "Command To Destroy" sollte mal angecheckt werden.
Wenn man sich am etwas kitschigen "Gladiator" nicht stört, dann macht man sicher keinen Fehler, wenn man seine sauer verdienten Kröten in "The Darkest Hour" investiert, und einer hoffnungsvollen Band mal etwas in die Tasche arbeitet.
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