laut.de-Kritik
Brachiale Gitarrenmacht mit rasenden Drums.
Review von Michael EdeleÜberraschung Nummer eins: Bei Vader gibts tatsächlich wieder 'ne komplett neue Besetzung. Überraschung Nummer zwei: Musikalisch hat sich nicht die Bohne geändert! Des einen Freud, des anderen Leid. Das trifft sowohl auf die Hörerschaft, als auch auf Bandchef Peter selbst zu. Kompromisse muss er auf "Welcome To The Morbid Reich" so mit Sicherheit nicht eingehen.
Quasi im Alleingang hat der Mann die Scheibe eingespielt und neben Gitarren und Vocals auch mal wieder den Bass übernommen. Dass er dabei recht wenig falsch macht, erstaunt wohl genauso wenig wie die eingangs erwähnten Überraschungen. Soll heißen: Für alle, die von der letzten Morbid Angel genauso gelangweilt waren wie ich, ist mit "Welcome To The Morbid Reich" Ausgleichsfutter am Start.
Nach einem kurzen Soundtrack-Intro geht es mit "Return To The Morbid Reich" auch schon in die Vollen. Die etwas an Dimmu Borgir erinnernde Orchestrierung bleibt schnell zurück und lässt der brachialen Gitarrenmacht und den rasenden Drums vom mittlerweile schon wieder ausgestiegenen Pawel den Raum, der ihnen gebührt.
So ganz ist dann wohl doch nicht alles auf dem Mist von Peter gewachsen: Gitarrist Spider hat es tatsächlich auch mit ins Studio geschafft. Er dürfte bei der Soloarbeit die ein oder andere Duftmarke gesetzt haben. Jedenfalls kommt es mir so vor, als wären die Leadgitarren bei Vader selten zuvor derart ausgereift ausgefallen.
Warum man sich namentlich auf das Demo von 1990 namens "Morbid Reich" bezieht, ist mir nicht ganz klar. Schließlich gingen die Polen seinerzeit noch deutlich rumpeliger zu Werke. Zu technisch anspruchsvollen Nummern wie "Come And See My Sacrifice" oder "Don't Rip The Beast's Heart Out" sind sie damals jedenfalls nicht in der Lage gewesen.
Doch auch simple Durchschlagskraft wie in "Decapitated Saints" (in das der gute Peter vielleicht ein bisschen viel Text gestopft hat) steht Vader 2011 gut zu Gesicht. Vor allem, wenn sie mit dem abschließenden "Black Velvet And Skulls Of Steel" noch einen schleppenden Brecher präsentieren, der ins Sachen Gitarrenarbeit fast schon mit epischen Momenten aufwartet.
2 Kommentare
die stimme von dem typen ist einfach nur abgefahren xD
mir gefällt der Sound leider nicht so gut.
Es klingt irgendwie sehr hohl und aufgeblasen.
Ich meine damit nicht die Musik an sich, sondern die Art wie sie produziert bzw. aufgenommen wurde.
Es klingt zwar dick, aber kraftlos und ohne Schmackes, so ähnlich wie die späten Benediction.