laut.de-Kritik
Hört der typische Sido-Fan freiwillig Sandy?
Review von Christine BarthStefan Raab machte den Schnarchnasen vom Grand Prix-Vorentscheid mit seinem eigenen Bundesvision Song Contest Konkurrenz. Sein Musik-Event könnte das Original in diesem Jahr sogar toppen: Immerhin 3,23 Millionen Menschen schalteten ein, als der TV-Entertainer in der König Pilsener Arena Oberhausen mit einem großen Aufgebot an deutschen Pophelden aufmachte.
16 Musik-Acts (pro Bundesland einer) bemühten sich um die Gunst des Fernsehpublikums. Von Baden-Württemberg bis Hamburg, von Samy Deluxe bis Sandy sorgten Artists aus den Genres Pop, Rock und Rap für gute Unterhaltung.
Vermarktungs-Genie Raab brachte die dazugehörige CD natürlich schon einen Tag vor der Veranstaltung auf den Markt. Vielleicht hätte er damit lieber warten sollen. Aber wer konnte ahnen, dass sich Rapper Sido auf der Bühne musikalische Unterstützung der Berliner Combo Brainless Wankers holte, was immerhin zu einem fulminanten Crossover-Auftritt führte, wenngleich ihn die Zuschauer in der Halle mit einem Pfeifkonzert bedachten.
Oder dass Slut die Herzen der votenden Handybesitzer mit stupsnäsigem Kinderchor erweichen wollten und die später zweitplatzierten Fettes Brot samt Kapelle auf die Bühne marschierten.
Diese unerwarteten Versionen hätten die Platte zur Show sicher aufgewertet, zumal Raab den Umständen entsprechend willkürlich durch den Stil-Garten springt. Gibt es denn wirklich noch jemanden, der Julis Gewinner-Song "Geile Zeit" geil findet, ihn aber noch nicht gekauft hat?
Möchten sich Deichkind-Fans De Randfichten ins Haus holen? Hört der typische Sido-Fan freiwillig Sandy oder stehen Clueso-Freunde auf Apocalyptica? Ach ja, Raab-Schützling Max Mutzke gibt's natürlich noch obendrauf.
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