laut.de-Kritik

Italiens Rocker Nummer eins kehrt zu seinen Wurzeln zurück.

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In Italien ist an Vasco Rossi kein Vorbeikommen: 500.000 Exemplare hat der mittlerweile 53-Jährige vom vorliegenden Album im Heimatland verkauft - und das schon vor seiner Veröffentlichung. Eine rekordverdächtige Zahl, die seinen Status als unangefochtener Italo-Rocker Nummer eins bestätigt.

Obwohl seine Platten auch im Ausland auf den Markt kommen, ist es ihm kaum gelungen, sich außerhalb der Grenzen seines Landes durchzusetzen. "Buoni O Cattivi" zeigt, warum: Experimentierte Rossi auf "Rewind" (1999) und "Stupido Hotel" (2001) noch mit elektronischen Klängen, kehrt er hier wieder weitgehend zu seinen analogen Wurzeln zurück. Schlagzeug, E-Gitarren und Bass bestimmen das instrumentale Geschehen, Keyboards und programmierte Sounds treten nur im Hintergrund auf. Selbst die Streichereinlagen sind live eingespielt.

Zwar wirkte der langjährige Mitarbeiter Tullio Ferro an einem guten Teil der Stücke mit, im Vordergrund stehen aber wie gewohnt Rossis Person, seine Reibeisenstimme und seine Texte. Über den Titel "Die Guten oder die Bösen" sagt er: "Zwischen Guten und Bösen stehe ich auf der Seite der Schwächeren. Die Welt in Gut und Böse zu teilen, ist gefährlich, weil man so trennt, was eigentlich zusammen gehört." Die Wut, die seine Karriere bestimmt hat, scheint nicht nur im eröffnenden Titeltrack durch. "Come Stai", "Hai Mai" und "Cosa Vuoi Da Me" prangern einen verbreiteten Massenzwang an, der individuelle Entscheidungen schwer macht. Gebt nicht auf, lautet wie gewohnt seine Devise.

"Rock'n'Roll Show" entpuppt sich als das energiegeladenste Stück des Albums. Mit "Hai Mai", "Non Basta Niente" "E..." und "Un Senso" fehlen auch nicht die für ihn typischen hymnenartigen Balladen. Trotz der zwei Titeln auf Englisch bleibt Rossi seiner Sprache treu. Die internationale Ausrichtung zeigt sich vor allem an den beteiligten Musikern: In Bologna und Los Angeles aufgenommen sind unter anderen Frank Zappa-Schlagzeuger Vinnie Colaiuta, die Session-Bassisten Tony Franklin und Lee Sklar sowie die Gitarristen Michael Landau, Tim Pierce und Stef Burns (Alice Cooper) mit von der Partie. Unter den italienischen Beteiligten finden sich der langjährige Wegbegleiter Maurizio Solieri und der Arrangeur Celso Valli.

"Vasco hat sich geändert und ist anders, am Ende bleibt er aber immer noch der selbe", erklärt Rossi in einer Pressekonferenz über sich selbst. Eine Feststellung, die sowohl für "Buoni O Cattivi" als auch für sein mangelnde Attraktivität im Ausland zutrifft. Sowie für seine Anhänger, die sich auf eine einmalige Tour freuen dürfen: Im Juni und Juli stehen unter anderen das Stadio Olimpico in Rom, das San Paolo in Neapel und zweimal das Mailänder San Siro im Programm. Fassungsvermögen: bis zu 80.000 Zuschauer pro Auftritt.

Trackliste

  1. 1. Buoni O Cattivi
  2. 2. Come Stai
  3. 3. Anymore
  4. 4. Hai Mai
  5. 5. Non Basta Niente
  6. 6. Dimenticarsi
  7. 7. Da Sola Con Te
  8. 8. Cosa Vuoi Da Me
  9. 9. E...
  10. 10. Señorita
  11. 11. Rock'n'Roll Show
  12. 12. Un Senso

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