laut.de-Kritik
Die Scheibe rockt.
Review von Michael EdeleViel entspannter konnten Volbeat ihr neues Album eigentlich kaum angehen. Wenn sie ehrlich sind, haben sie jetzt schon all das erreicht, wovon sie als kleine Metalfans je geträumt haben könnten. Alles weitere ist eigentlich Bonus, auch wenn dieser Bonus extrem großzügig ausfällt und beständig anwächst.
Mit dem ehemaligen Anthrax-Gitarristen Rob Caggiano haben sie nun einen Leadklampfer in ihren Reihen, der auch als Produzent und Songwriter die nächste Zeit nicht an Bedeutung einbüßen dürfte. Auch wenn ich mir sicher bin, dass diverse alte Fans nun jammern, weil Volbeat mittlerweile ein Massenphänomen sind - good music's still good music, und das gilt auch für "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies".
Wie eigentlich alle Bands, die ihr Hauptaugenmerk auf das Thema Melodie legen, behaupten auch Volbeat, dass die härteren Parts jetzt härter und die melodischen noch melodischer sind. Letzteres kann man zweifellos unterschreiben. Auch locken die vom König Diamond angeführten Dänen-Prinzen nach wie vor gern mit heftigen Riffs zum Songanfang, um dann aber wie beispielsweise bei "Dead But Rising" nach der Slayer-Eröffnung schnell in den typischen Volbeat-Groove übergehen. Funktioniert schließlich bestens, und mit "Doc Holiday" drehen sie den Spieß auch mal um.
Dass sie nicht nur vortäuschen sondern tatsächlich auch Vollzug leisten, zeigt das quasi für King Diamond geschriebene "Room 24" wohl eindeutig. Im Gegensatz zu "Evelyn" mit Barney Greenway von "Beyond Heaven/Above Hell" geht der Song bestens auf. Und mit "Black Bart" drehen sie auch die Härteschraube angenehm nach oben.
Die Videosingle "Cape Of Our Hero" oder "My Body" sind dagegen astreine Popnummern, da beißt die Maus keinen Faden ab. Da kann man aber drüber heulen, oder einfach nen guten Song als nen guten Song anerkennen. Michael Poulsen und Co. kann und wird es egal sein.
Mit der süßen Sarah Blackwood kommt in "The Lonesome Rider" auch die bis dahin fehlende Country-Komponente mit rein. Man darf wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es zu dem Song auch ein Video geben wird.
Es dürfte wohl kaum jemand erwartet haben, dass Volbeat auf der neuen Scheibe irgendetwas großartig verändern würden. Ich persönlich vermisse höchstens eine Hitsingle, die wirklich aus dem Rest des Materials heraussticht. Letztendlich ist das aber auch nur Jammern auf hohem Niveau. Die Scheibe rockt.
22 Kommentare mit einer Antwort
Vollbeat sind Nickelback mit Doublebass
Rundum gelungenes Album. Und dass sie gemeinsam mit dem König vom Room 17 in 24 umziehen ist ja wohl nur genial. 4 fette Punkte.
Das Geträller von dem Sänger war mir irgendwann zu nervig. Aber vielleicht lohnt es sich, nochmal reinzuhören...
das dritte war auch noch gut. Aber ab da ging es in den Repeat-Modus. Volbeat become suitable for the mass market as fuck!
Die ersten drei Scheiben waren echt super, die Vierte eher Licht und Schatten. Aber die neue ist nur noch langweilig und austauschbar. Leider...
Ich muss mittlerweile meine Meinung zu "Outlaw..." revidieren. Nachdem ich mir die Scheibe nun öfters zu Gemüte geführt habe, muss ich sagen, dass mich das Album letztendlich doch überzeugt hat.
Damals sprach der eingeschnappte Volbeat-Fan aus mir
Leider ist das Ding viel zu glattgebügelt, und die gesangsmelodien von poulsen klingen hier schon extrem monoton und Richtig rocken tut bei mir höchstens dead but rising ( geile Nummer ! ) aber der Rest ist wirklich nur Mittelmaß, ich als Volbeat Fan der ersten Stunde ( ich hab die Band schon gefeiert als noch kein Schwein die hierzulande kannte ) kann hier maximal nur 3 Sternchen vergeben, neben Überalben wie Rock The Rebel oder beyond hell ist das Ding hier einfach nur lauwarm und massentauglich dazu