laut.de-Kritik
"The Sound Of A Broken Heart". Zum Einschlafen öde.
Review von Deborah SchmidtIst es nicht schön, wenn man sich auf Bands verlassen kann? Kaum eine Gruppe ist musikalisch so berechenbar wie die vier Sunnyboys aus Irland. Auch ihr, man höre und staune, zehntes Studioalbum versprüht bekannte Feuerzeug-Atmosphären mittels öder Schnulzpop-Hymnen.
Das Quartett trällert sich die Seele aus dem Leib und befasst sich dabei mit den mehr oder weniger innovativen Themen Liebe und gebrochenen Herzen. Abwechslungsreiche Inhalte braucht man hier nicht erwarten. Westlife bleiben ihrem Konzept der Eintönigkeit wirklich in allen Aspekten treu.
Natürlich auch im Sound: Die monotonen orchestralen Arrangements ermüden selbst nach ausschweifendem Koffeinkonsum. Wen nach "How To Break A Heart" noch nicht die absolute Langeweile gepackt hat, muss für außerordentliches Durchhaltevermögen beglückwünscht werden. Dabei ist dies erst der zweite Song.
"Leaving" dürfte allerdings höchstens die Herzen 14-jähriger Teenies beim Walzer-Üben in der Tanzschule schmelzen lassen. Dank des zuckersüßen Singsangs sinkt die Toleranz-Schwelle spätestens ab "Shadows" rapide.
Nach nicht einmal der Hälfte von "Where We Are" ist man also bereits an jenem Punkt angelangt, an dem man sich die Anfangs-Nummer "What About Now" herbeiwünscht, die im Verhältnis zu dem übrigen lahmen Herzschmerz-Gejaule dank erkennbarem Drumbeat fast schon poppig anmutet.
Ein kleines bisschen Veränderung scheint man der eigenen Fan-Klientel im Hause Westlifes jedenfalls nicht zuzutrauen. Eine schnöde Boygroup-Ballade reiht sich in altbekannter Manier an die andere. Dabei sind die vier Mitglieder nun auch schon um die 30 und eigentlich alles andere als unreif. Leider merkt man das ihrer Musik in keinster Weise an.
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