laut.de-Kritik

Tanzflächenfeger für EBM- und Electro-Freunde.

Review von

Während Holland in Sachen Techno eigentlich immer noch zu den Exportschlagern gehört, kam im EBM/Electro-Bereich eher wenig bei rum. Mit XMH sollte sich diese Problematik erledigt haben, denn das Trio aus Vlissingen eignet sich für all jene, die von Suicide Commando, Combichrist oder [:SITD:] einfach nicht genug bekommen.

Ok, in Sachen Eigenständigkeit bekleckern sich die Niederländer nur bedingt mit Ruhm, aber wen kratzt das? Schließlich haben XMH auf ihrem zweiten Album "State Of Mind" eine ganze Sammlung von Tanzflächenfegern auf der Pfanne, die es Szene-DJs wahrlich schwer machen wird, eine anständige Wahl zu treffen. Oder auch nicht, denn es lässt sich quasi jeder Track auf dem Album anwählen, ohne Gefahr zu laufen, dass sich auch nur ein Tanzwilliger von der Bildfläche verkrümelt.

"Dictate", die Videosingle "Wasted" oder das technolastige "Truth" liefern da nur drei Beispiele, die mit den gewohnten Versatzstücken aus (zum Teil deutschen) Sprachsamples und dem monotonen, verzerrten Gesang von Benjamin Samson auftrumpfen. Für die weiblichen, lasziven Momente ist Keyboarderin Isa Garcia zuständig, die sich vor allem in dem im Midtempo angesiedelten "Neon Venus" präsentiert.

Heraus sticht zum einen "Komasaufen", der nicht nur im Titel mit dem Deutschen kokettiert, sondern auch mit zahlreichen Samples aus deutschen TV-Beiträgen über diesen Loserhaufen, der zu blöd zum Saufen ist.

Zum anderen fällt das sphärische "Tears In Rain" ins Auge. Nicht nur, weil es auf Gesang und weitgehend auch Samples verzichtet, sondern wegen des nicht ganz so stumpfen Beats, den elegischen Melodien und vor allem der Leadgitarre gegen Ende.

Auf ein paar Gitarren hat auch Chai von Jesus On Extasy für seinen Remix von "Neon Venus" zurückgegriffen und gleichzeitig den Gesang von Isa etwas mehr in den Vordergrund gestellt. Der Remix des Titeltracks schlägt für meinen Geschmack ebenfalls das Original, allerdings gerät "Cryogenic Fire" in der Remix-Version doch sehr technoid.

Trackliste

  1. 1. Dictate
  2. 2. WasteD
  3. 3. State Of Mind
  4. 4. Truth
  5. 5. Komasaufen
  6. 6. Neon Venus
  7. 7. Cryogenic Fire
  8. 8. Abuse
  9. 9. 10 Miles Away
  10. 10. Tears In Rain
  11. 11. Neon Venus (Chai Remix by Jesus On Extasy)
  12. 12. State Of Mind (Paleo Christ Remix by Implant)
  13. 13. Cryogenic Fire (NoxVox Remix by Soman)

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