laut.de-Kritik

Das erste MTV-Doppelkonzert.

Review von

Wettsingen in Schwetzingen! Toller Titel für ein bisher einmaliges Projekt. Denn erstmalig wurde in der hinlänglich bekannten Reihe MTV-Unplugged ein Doppelkonzert aufgezeichnet. Und das nicht irgendwo, sondern im altehrwürdigen Rokoko-Theater des Schlosses zu Schwetzingen, in dem einst W.A. Mozart für die kurfürstliche Gesellschaft aufspielte.

Von diesem Ambiente lassen sich Xavier Naidoo und die 14-köpfigen Söhne Mannheims inspirieren und präsentieren auf zwei Silberlingen das "Best of der letzten 10 Jahre" (Michael Herberger). CD eins ist bestückt mit Naidoos Titelauswahl, die er mit seinem Gassenhauer "20.000 Meilen" eröffnet. Das Arrangement für Akustikgitarre, türkische Laute (Saz) und Percussion stimmt gefühlvoll auf die abwechslungsreiche Reise durch das Naidoosche Universum ein. Und setzt den ersten Höhepunkt!

In "Für dich öffnen sie die Tore" lässt vor allem die Sitar aufhorchen, die sich in dem groovigen Soul-Arrangement pudelwohl fühlt. Für Azad, Cronite, Daniel Stoyanov und Söhne Mannheims-Buddy Tino Oac eine gute Gelegenheit, ihre Rap- und Chorkünste zu demonstrieren. Wow!

Mit der griechischen Laute Bouzouki, Tablas, Karawanen-Bass und Chor setzt sich "Wir haben alles Gute vor uns" orientalisch in Szene. Unterstützung von Cassandra Steen bekommt Naidoo für den neuen Titel "Wann". Dann kommt er: Andreas Vollenweider.

Die verzaubernden Klänge seines Instrumentes wecken unauslöschliche "Caverna Magica"-Erinnerungen und ergänzen sich exzellent mit Naidoos Stimme. "Wo willst du hin?" und "Alle Männer müssen kämpfen", die von Vollenweiders göttlichem Harfenspiel eingerahmt werden, sorgen für euphorische Furore und massig Applaus im Theater zu Schwetzingen.

Die letzten Highlights liefert das Big-Band und Chor-bestückte "Seine Straßen" und der nur vom Flügel begleitete Closer "Sag es laut". Dann wünscht Xavier Naidoo "viel Spaß mit den Söhnen Mannheims".

Das "Babylon System" eröffnet deren Liederreigen. Mit spanischem Flair, Cello und der Kistentrommel Cajon geht es von Beginn an zur akustischen Sache. Im Gepäck hat die Crew auch neue Songs. Das erst kürzlich veröffentlichte "Lieder drüber singen" reichen sie an zweiter Stelle dar. Vor dem musikalischen Schaffen Reinhard Meys, dessen Melodien sich im kollektiven Bewusstsein gemütlich eingenistet haben, verneigen sich die Söhne mit "Ich wollte wie Orpheus singen".

Zu den Höhepunkten der Söhne-Show gehören das Mandolinen-gerahmte "Wenn du schläfst", das gefühlvolle "Zurück zu dir" und das funkige "Geh davon aus". Eingerahmt von der barocken Kulisse des Theaters und mit einer aufwändigen Lichtinstallation inszeniert, war das Spektakel sicher kein rein auditives Erlebnis. Deshalb erscheint im Herbst als Nachschlag die Doppel-DVD "Söhne Mannheims vs. Xavier Naidoo - Wettsingen in Schwetzingen - MTV Unplugged".

Trackliste

CD 1

  1. 1. Babylon System
  2. 2. Lieder Drüber Singen
  3. 3. Das Hat Die Welt Noch Nicht Gesehen
  4. 4. Ich Wollte Wie Orpheus Singen
  5. 5. Volle Kraft Voraus
  6. 6. Wenn Du Schläfst
  7. 7. Zurück Zu Dir
  8. 8. Dein Leben
  9. 9. Vielleicht
  10. 10. Geh Davon Aus
  11. 11. Was Wird Mich Erwarten
  12. 12. Und Wenn Ein Lied

CD 2

  1. 1. 20.000 Meilen
  2. 2. Abschied nehmen
  3. 3. Für Dich Öffnen Sie Die Tore
  4. 4. Wann
  5. 5. Wir Haben Alles Gute vor uns
  6. 6. Wo Willst Du Hin?
  7. 7. Alle Männer müssen kämpfen
  8. 8. Führ mich ans Licht
  9. 9. Was Wir Alleine Nicht Schaffen
  10. 10. Woman In Chains
  11. 11. Ich Kenne Nichts (das So Schön Ist Wie Du)
  12. 12. Seine Straßen
  13. 13. Sag es laut

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23 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    alles schön und gut. generell nix für mich - traurig ist nur, dass da der h-blockx heini mit drin hängt

  • Vor 16 Jahren

    Xavier Naidoo hat doch sonst auch einen Chor im Hintergrund :???:

    Alles das Selbe, klingt eins wie das andere, deshalb finde ich auch dieses ganze "Erstes Doppel-Unplugged" gehype völlig lächerlich.

    Mag jeder für sich selbst sehen was er meint, aber das es kein bekanntes Lied von den Söhnen Mannheims gibt das nicht genauso gut von Naidoo alleine sein könnte wenn es im Radio dudelt, kann meiner Meinung nach keiner bestreiten.

    Da kann man genausogut bei den Ärzten von einem Doppel-Unpl. reden, da war auch zuerst nur Bela auf der Bühne :hutwhiz:

  • Vor 16 Jahren

    Huch die neue CD des Wanderpredigers! Peinlich wie immer!

  • Vor 16 Jahren

    @runner70 (« Huch die neue CD des Wanderpredigers! Peinlich wie immer! »):

    Nehme nicht an, dass Du Dir die Doppel-CD angehört hast, da ist nämlich gar nichts peinlich dran! Zugegeben, ich bin kein Fan der Söhne Mannheims aber was der "Wanderprediger" Xavier Naidoo, Andreas Vollenweider, Cassandra Steen (und alle anderen)hier unplugged zum Besten gegeben haben, ist absolut professionell und allein die Naidoo-Scheibe wäre den Preis des Doppelalbums wert gewesen!

    Generell würde ich aber vorschlagen, Musik erst anzuhören, dann zu kritisieren, um der Peinlichkeit der Selbstdegradierung ein Schnippchen zu schlagen! ;O)

  • Vor 16 Jahren

    Tahaa.
    Das muss ich mir nicht antun.
    Sowas tut doch weh.
    666. sag ich zu dem nur.

  • Vor 16 Jahren

    ich fands ganz nett... würd ich mir jetzt nicht kaufen, aber gefällt mir irgendwie!