bLackpuzzLe - " No Bulletproof Soul"

Moment mal. So ganz neu ist "No Bulletproof Soul" von den Stuttgartern bLackpuzzLe aber nicht mehr, oder? Stimmt, das Album kam Ende letzten Jahres schon als Eigenproduktion auf den Markt, doch jetzt haben sich Code Red Records der Belange der Schwaben angenommen und die Scheibe neu aufgelegt.

Ein sehr elektronisches Intro leitet "Coffee And Cigarettes" ein. Man mag es kaum glauben, dass wir es hier mit zwei Vierteln einer ehemaligen melodischen Death Metal-Band zu tun haben. Die Nummer versprüht kräftigen Stoner Rock Flair, kaum setzt der Gesang ein, muss man unwillkürlich an den ehemaligen Amorphis-Fronter Pasi Koskinen denken. Bedingt trifft das auch noch auf "Against The Mind's Eye" zu.

"Fragile" startet fast wie eine Creed-Ballade, setzt jedoch auf eine komplett andere Dynamik. Bei dem Song scheint nicht alles nach Plan verlaufen zu sein. Vor allem in Sachen Gesang muss da noch einiges getan werden. "Sick Inside" legt schon ein anderes Kaliber vor und ehe man sich versieht, bläst "Only Rawcanroll" einem schon beinahe Thrash-Riffs um die Ohren. Das läuft mir natürlich mit am besten rein.

Wer sich jetzt fragt, wo denn da der rote Faden sei, kann die Suche getrost aufgeben. Manch einer mag das als fehlende Struktur bemängeln, jedoch müssen die Stuttgarter sich bestimmt so schnell nicht den Vorwurf gefallen lassen, sich zu limitieren, bzw. zu wiederholen. Diese Gefahr gehen sie mit den elf Songs auf "No Bulletproof Soul" nämlich bestimmt nicht ein. Das zeigt schon allein das sehr schöne, instrumentale Zwischenspiel "Meridian", das nahtlos in "Reflections" übergeht.

Die zweite Ballade wirkt etwas selbstsicherer als "Fragile", entfaltet zunächst aber noch nicht die ganz großen Emotionen. Erst wenn Sänger Volker Buchele stimmlich etwas Gas gibt, greift die Nummer. Für den folgenden Titelsong haben sie ihren Kumpel und End Of Green-Sänger Michael Huber ans Mikro gezerrt, was sich absolut auszahlt.

"The Building" hat schon beinahe etwas Folkiges und Volker packt sogar noch einmal den Death Metal-Shouter aus. Das erinnert wieder etwas an Amorphis, begeistert aber nur bedingt. Wieder so gar nicht ins bisherige Bild passt letztendlich das akustische "Aphrodite", das endlich mal zeigt, dass die Schwaben auch im Balladenbereich wissen, was sie tun.

Inzwischen haben sie auch ein paar neue Songs aufgenommen, die man sich für lausige zwei Öre über die Homepage ordern kann. Macht aber hin, davon gibt's nur 150 Stück.