Achtung, die Risikogruppe begehrt auf: In "Stand And Deliver" geht es gegen Wissenschaft und Politik.

London (zoe) - Van Morrison und Eric Clapton haben einen lyrisch armseligen Anti-Lockdown-Song veröffentlicht.

Die Ankündigung des Bluesrock-Songs "Stand And Deliver" hatte sich im Vorfeld noch gar nicht so verwerflich angehört. Man wolle mit dem Erlös Morrisons "Lockdown Financial Hardship Fund" unterstützen, der Musiker*innen zugute kommt, deren Lebensunterhalt in der COVID-19-Pandemie weggebrochen ist.

Pseudoweisheiten zur Pandemie

Ein gute Sache an sich - bis man die Lyrics des Stücks aus Van Morrisons Feder hört: Die beiden Musiklegenden wettern gegen Wissenschaft und Politik und blasen dabei ins Horn des gemeinen Maskenverweigeres und Verschwörungstheoretikers: "You let them put the fear on you / Stand and deliver / But not a word you heard was true / But if there's nothing you can say / There may be nothing you can do".

Und natürlich wird auch die Bedrohung der Demokratie durch den angeblich bestehenden Polizeistaat herauf beschworen: "Magna Carta, Bill of Rights / The constitution, what's it worth? / You know they're gonna grind us down / Until it really hurts / Is this a sovereign nation / Or just a police state? / You better look out, people / Before it gets too late".

Ein 220-fach höheres Risiko zu sterben

Die beiden 75-Jährigen prangern zudem das Herunterfahren des öffentlichen Lebens an: "Do you wanna be a free man / Or do you wanna be a slave? / Do you wanna wear these chains / Until you're lying in the grave?".

Die Sache mit dem Grab ist tatsächlich kaum von der Hand zu weisen, genießen Clapton und Van Morrison in ihrem Alter doch ein 220-fach höheres Risiko an Covid-19 zu sterben als ein Mitte 20-Jähriger, kommentiert Vanity Fair süffisant. Dass Van Morrison zu den Corona-Leugnern gehört, ist nicht neu, dass nun auch Eric Clapton in dieselbe Kerbe schlägt, hätte man nicht unbedingt erwartet.

Fotos

Eric Clapton

Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer ) Eric Clapton,  | © laut.de (Fotograf: Rainer )

Weiterlesen

laut.de-Porträt Van Morrison

Van Morrison ist eine der größten noch lebenden weißen Blues-Legenden. Von Kritikern geliebt und Musikerkollegen geschätzt, wandert der am 31. August …

laut.de-Porträt Eric Clapton

"Der Blues", hat Eric Clapton einmal gesagt, "hat mich mein Leben lang inspiriert und mir immer wieder Kraft gegeben, mit den Unzulänglichkeiten des …

60 Kommentare mit 287 Antworten

  • Vor 4 Jahren

    beide unten durch und punkt

  • Vor 4 Jahren

    Laut ist Teil des gleichgeschalteten Medienkanons

  • Vor 4 Jahren

    Corona ist ein wunderbarer Vollidioten Detektor.

    • Vor 4 Jahren

      Da haste Recht. Van und Eric haben bestimmt genug Kohle, sich nen Pfaffen an die Beatmungsanlage zu holen und sich die Absolution erteilen zu lassen. Und relevant sind die zwei doch schon seit Dekaden nicht mehr. Können ja ne Herren WG gründen.

    • Vor 4 Jahren

      Was ist schon Relevanz? Aber, so traurig ich es auch finde, als Vollidioten outen sie sich damit auf jeden Fall :(

      Von VM weiß mans ja schon ein Weilchen, da kann ich mir bei dem grummeligen Menschenmeider auch einen küchenpsychologischen Reim drauf machen. Clapton überrascht mich dagegen ein bisschen, mit dem hab ich mich aber abeseits von Cream und ein paar Hits aber auch nie groß auseinandergesetzt. Hatte der schon früher solche Tendenzen?

    • Vor 4 Jahren

      Autsch. Fand ihn musikalisch nie aufregend genug, um mich mit ihm groß zu beschäftigen. Davon hatte ich noch nie gehört. Vermutlich war er enorm zugekokst, aber im Rausch kommen ja oft plötzlich Sachen zu Vorschein.

      Ist offensichtlich kein Elvis Costello, wenn er sich erst kürzlich entschuldigte.

    • Vor 4 Jahren

      Ja, unappetitlich, war mir bisher auch unbekannt. Schlicht dicke Bildungslücke von Ragism und mir oder wird/wurde das wirklich eher so als Trivia abgehandelt?

    • Vor 4 Jahren

      Also mir war das auch unbekannt bis es vor kurzem auf twitter hochgekocht ist und anhand der sonstigen Kommentare ging das wohl den meisten, wenn auch nicht allen, so. Könnte das jetzt auch nicht beurteilen, wie sehr das auf seinen "eigentlichen" Charakter schließen lässt, weil ich da auch nicht gut genug bewandert bin. Gewisse reaktionäre Tendenzen würde ich ihm jetzt schon unterstellen. Aber ob das nur etwas ist, das in der Alterssenilität/im Drogenexzess hochkommt oder festerer Teil seines Charakters ist, keine Ahnung.

    • Vor 4 Jahren

      Iditiotenindikator gilt übrigens auch für den erweiterten Verwandtenkreis oder den der besseren Hälfte. Viele Menschen, die mich ab sofort am Arsch lecken können. Aluhüte müssen sie dafür nicht mal sein, allein das harmoniebedürftige und meinungslose "man muss hier auch andere Standpunkte akzeptieren" geht mir in seiner Eierlosigkeit auf den Sack, ironic but true.

    • Vor 4 Jahren

      Im Vergleich zu den Folgen vom Klimawandel wäre Covid-19 ja noch ein leicht zu bewältigender Brocken. Wenn man solidarisch wäre wie auf Neuseeland, oder rigoros wie in Taiwan, wären wir jetzt vermutlich schon in den Nachwehen des Virus.
      Daß die GroKo und die Landesregierungen den Braunen, Esoterikern und anderen Vollidioten aber so entgegenkommen und ihnen dermaßen viel Einfluß gewähren, läßt mich tiefschwarz sehen angesichts der konmenden Katastrophen...

    • Vor 4 Jahren

      Die Pandemie als globaler Intelligenz-Test.

      Gott sei Dank konnte ich im Freundes- und Bekanntenkreis noch keine Aluhüte und Verschwöris ausmachen.

    • Vor 4 Jahren

      @kubi
      Der aktuelle (und schon seit längerem) Lebensgefährte meiner Mutter ist Anfang 1960 geboren, hat so ziemlich alles Relevante aus 1960 bis ca. 1985 auf Vinyl mit vielen Erstpressungen und so der Typ wandelndes Pop-Kompendium mit Faible für den zwischenmenschlichen Zirkus und die abwegigen Anekdoten der von ihm bezeugbaren Popkultur sowie für seine bevorzugte Epoche um die Zeiz seiner Geburt herum. Freudige Erbschaftsaussichten bei Seite sehe ich heute natürlich deutlicher, warum ich gerade aus dieser Ecke eben nix dergleichen je über den grundguten laid back Eric vernahm und bis vor einem zufällig und eher beiläufig aufgeschnappten DLF-Beitrag letzte oder vorletzte Woche genau wie du und viele andere hier nix davon wussten...

      ...wobei ich dem Link aus dem Thread nicht gefolgt bin und die Vorwürfe im DLF sich während meiner Hörzeit auf (Live-)Vorfälle aus Prä-Internetzeiten bezogen und das spontan so der einzige für mich erkennbare Grund war, warum das bisher nur so wenige Menschen vom grundguten Eric überhaupt gehört haben wollen oder geschweige denn zuvor von ihm vermutet hätten...

    • Vor 4 Jahren

      Danke für die Infos! Ja, die Vorwürfe dürften deckungsgleich (nicht haltlos!) sein. Prä-Internetzeit - ok, das macht zugegeben natürlich einen Unterschied bzgl. der Verbreitung solcher Äußerungen. Trotzdem wirft es mMn schon ein zweifelhaftes Licht auf die damalige popkulturelle Öffentlichkeit, dass ein Schwergewicht wie Clapton mit so einer Geschichte nicht nur davonkommt, sondern nicht mal groß konfrontiert wird.

      Die heutige hat auch ihre Schattenseiten, will ich gar nicht bestreiten, aber so eine Beobachtung wie die hier zeigt mMn ganz schön, dass das, was manchmal als Empörungskultur geschmäht wird, eben auch eine Errungenschaft ist.

  • Vor 3 Jahren

    Ach, beruhigt Euch. letztlich ist das alles Freedom of speech. Man muss es nicht so sehen und kann den Song auch scheisse finden, aber Platten müssen nicht verbrannt werden.

  • Vor 3 Jahren

    Also, das 'mein' Erich Klapperton mal ein ultrarechtes Arschloch wird, hei, oh, noo, und Van Morrison, ein anderer meiner Helden? Cream war mein Leben. Clapton spielt seit dreissig Jahren das gleiche, Morrison habe ich gar nicht mehr gehört, und all diese hoch begabten Ultrahandwerker, Jeff Beck geradeso. Jemand, ein Musiker, der so dämlich auf dinglichen Reichtum abfährt, hat längst verraten, dass ihm nichts mehr einfällt. Clapton, und ein Blueser? Das ist ein Witz. Das sind alles nur repetierende, gekonnte Griffe in die Trickkiste, man hat's halt drauf. Aber Leidenschaft, die sich neu findet? Es gibt mittlerweile hundert andere, die interessanter sind.
    Ich glaube schon, dass die Geldmaschine Menschen kaputt macht. Warum hat Clapton sein halbes Leben gesoffen? Und dieses ständige Starren der Medien. Was für ein Scheißleben. Ehrlich. So viel könnte mir keiner zahlen. Vertane Zeit. Ich zähle im Moment meine Tage nach Freitagen. Die so häufig kommen, wie früher die Wochentage.

  • Vor 7 Monaten

    Was sagt ihr heute am 16.05.2024 zu eurem Bericht vom 23.12.2020?
    Van Morrison: Verschwörungssong mit Eric Clapton
    Indem ihr so unreflektiert, oder soll ich sagen devot, dem unseriösen Wissenschaftsgeplapper in Funk und Fernsehen gefolgt seid und, wie heute üblich, die beiden älteren Herren als spinnerte Verschwörungstheoretiker ins Abseits stellt, outet ihr euch als Verschwörungsleugner. Dass sich die beiden mit den katastrophalen Auswirkungen der Coronazeit befassen und musikalisch verarbeiten, zeichnet sie aus. Leider haben viele andere Künstler gebuckelt und selbst brav das 'wahre Narrativ' verbreitet. Tja, offensichtlich haben jetzt Clapton und Morrison verschissen.

    • Vor 7 Monaten

      "Was sagt ihr heute am 16.05.2024 zu eurem Bericht vom 23.12.2020?"
      Gegenfrage: gibt es irgendwas Entlastendes zu diesem Song zu sagen?

      "Indem ihr so unreflektiert, oder soll ich sagen devot, dem unseriösen Wissenschaftsgeplapper in Funk und Fernsehen gefolgt seid und, wie heute üblich, die beiden älteren Herren als spinnerte Verschwörungstheoretiker ins Abseits stellt, outet ihr euch als Verschwörungsleugner."
      Gibt's dazu irgendwas Konkretes an Beispielen, das die Aussagen des Lieds bestätigen?

      "Dass sich die beiden mit den katastrophalen Auswirkungen der Coronazeit befassen und musikalisch verarbeiten, zeichnet sie aus."
      Nicht automatisch. Wenn ich das Unterlassen von Maßnahmen befürworte, die Menschenleben retten, dann halte ich das nicht für auszeichnungsverdächtig.

      "Leider haben viele andere Künstler gebuckelt und selbst brav das 'wahre Narrativ' verbreitet."
      Und immerhin oft genug auch retrospektiv richtig gelegen.

      "Tja, offensichtlich haben jetzt Clapton und Morrison verschissen."
      Beide haben auch nach dem Griff ins Klo noch Material veröffentlicht. Wurde hier auch teilweise besprochen, und das auch nicht wirklich negativ. Sieht so "verschissen" in Deiner Welt aus?
      Gruß
      Skywise

    • Vor 7 Monaten

      es gibt nix erbärmlicheres als jahre später noch tagtäglich seine nichtverarbeitete corona psychose zu pflegen und zu jammern wie kleine kinder beim schulsport. alle schwurbels ab zum doc, da wird ihnen geholfen.

    • Vor 7 Monaten

      Dieses total weirde Narrativ dem die ganzen Schwurbelidioten heute folgen nimmt so langsam wirklich QAnon mäßige Züge an. :rayed:

    • Vor 7 Monaten

      richtig bruder aber ich denke sänger meinen englische lokkdown er war wirklich nicht gut deutsche war besser