Mit den Bandmitgliedern trauert die ganze Musikwelt von Rick Astley über Queen zu Public Enemy. Patti Smith hat Recht: Alle liebten Charlie Watts.
London (laut) - Fast sechzig Jahre lang betrachtete Charlie Watts die Kehrseiten seiner Mitstreiter bei den Rolling Stones, hielt ihre Riesen-Egos zusammen und wenigstens halbwegs auf dem Boden und bescherte ihnen trommelnd Rückendeckung. Nun ist der Schlagzeuger tot, gestorben im Alter von 80 Jahren. Ob die Rock-Welt mit ihm wirklich ihren größen Drum-Virtuosen verloren hat, daran scheiden sich die Geister, außer Frage steht allerdings: Eine der größten Bands der Rock-Geschichte hat ihren Schlagzeuger verloren. Die Musikwelt trauert mit den Hinterbliebenen:
Beileidsbekundungen und Erinnerungen
Stones-Gitarrist Keith Richards erinnert sich in seiner Autobiografie an einen Vorfall, nach dem hoffentlich niemand mehr wagte, Watts als "Mick Jaggers Drummer" zu bezeichnen - vor allem Mick Jagger nicht:
"Ich sagte noch: 'Ruf' ihn nicht an, nicht um diese Uhrzeit", schreibt Richards da über eine Nacht in Amsterdam, nachdem er und Jagger um fünf Uhr morges ins Hotel zurückgekehrt sind. "Er tat es aber trotzdem und fragte: 'Wo ist mein Drummer?'" Er bekam keine Antwort. Statt dessen marschierte zwanzig Minuten später Charlie Watts im Hotelzimmer auf, schick aufgebrezelt in Anzug und Krawatte, sogar Parfüm soll er aufgelegt haben. "Er würdigte mich keines Blickes", so Richards. "Er lief an mir vorbei direkt zu Mick, baute sich vor ihm auf, sagte: 'Nenn' mich nie wieder deinen Drummer', packte ihn am Kragen und verpasste ihm einen rechten Haken."
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