laut.de-Kritik
Spektakel für die Nachwelt.
Review von Kai ButterweckA-ha sind Geschichte: Am 4. Dezember 2010 nahm das unumstrittene Flaggschiff norwegischer Pop-Kultur zum letzten Mal Kurs auf, drehte andächtig und wehmütig seine letzten glamourösen Runden im heimatlichen Hafen Oslos, um sich dann für alle Zeiten zu verabschieden. Ein musik-historisches Kapitel, das vor 25 Jahren in der norwegischen Hauptstadt begann, wurde folgerichtig auch am selben Orte geschlossen.
Die Klänge, Impressionen und Gefühle dieses Abends im restlos ausverkauften "Spektrum" wurden selbstverständlich für die Nachwelt festgehalten.
"Ending On A High Note – The Final Concert" ist das Erbe einer Pop-Ära voller Erfolg, Ruhm und Ehre. Aus allen Ecken der Welt reisten die Gläubigen an, um ein letztes Mal den Klängen ihrer Heroen zu lauschen.
Dessen waren sich die drei Pop-Veteranen um Frontmann Morten Harket durchaus bewusst, und so genoss das Abschlusskonzert besondere Priorität. Die Tracklist liest sich folgerichtig wie ein würdiges Best-Of-Programm der Band mit sämtlichen Hits.
Das Spektakel wird eröffnet mit "The Sun Always Shines On TV". Die Band geht auf Nummer sicher; aber wer will es ihr verdenken? Das letzte A-ha-Konzert ohne "Stay On These Roads", "Hunting High And Low", "The Living Daylights" oder gar das fulminant inszenierte "Take On Me" zum Ende des Sets? Die Anwesenden wären ohne diese Relikte aus vergangenen glorreichen Tagen wohl auf die Barrikaden gegangen.
So verläuft die denkwürdige Nacht im winterlichen Oslo ohne nennenswerte Überraschungen.
Die Band präsentiert sich zum feierlichen Abschieds-Stelldichein in bester Verfassung. Die maßgeschneiderten Anzüge sitzen wie angegossen, es reißen weder Saiten, noch fällt irgendwo ein markanter Synthie-Ton dem immensen Geräuschpegel der eingefangenen Anhängerschaft zum Opfer.
Alles passt, und über den generationsübergreifenden Melodielinien des Trios thront das unverwechselbare Stimm-Organ von Pop-Ikone Morten Harket, der auch nach einem Vierteljahrhundert auf den höchsten Lagen noch seinen Mann steht.
16 Songs finden sich auf der einfachen CD-Version wieder. Wem das nicht genug ist, der kann sich auf der Deluxe-Version noch über weitere vier Darbietungen freuen. Doch egal, für welche Variante der geneigte Fan sich letztlich entscheidet: Die Eindrücke bleiben dieselben; irgendwo zwischen huldigendem Beifall ob der grandiosen Live-Retrospektive und melancholischem Wehmut. In diesem Sinne: Danke und "Ha det"!
2 Kommentare
Ich habe die schon mal live gesehen (vor 10 Jahren oder so) und fande die gut. Nur wollte so ein Mädel von mir nichts mehr wissen, als das Konzert begann und Morten die Bühne betrat. War ich abgemeldet, das nehme ich denen immer noch übel :
Ich hab die zweimal live gesehen. 1988 und 1991. Und zig mal live gehört. Die waren live schon immer nicht sonderlich gut. Dazu kann Morten schon lange nicht mehr gut singen, zum Teil kam man es sich kaum anhören.
Sonderlich toll ist das Album hier auch nicht.
Ein paar wenige aber dafür interresante Neuarrangements sind aber dabei.