laut.de-Kritik
A wie altbacken, h wie heimelig, a wie anstrengend.
Review von Sven KabelitzIch schaffe es, A-has neues Album "MTV Unplugged - Summer Solstice" ganz durchzuhören. Ich schaffe es, A-has neues Album "MTV Unplugged - Summer Solstice" ganz durchzuhören. Ich schaffe es, A-has neues Alb ...
Entschuldigung. Volle Konzentration. Das verlangt meine Ehre als Musikkritiker. Also:
Auf dem Papier klingt die Idee, die drei Norweger endlich auch zu der 1990 ins Leben gerufenen Unplugged-Reihe einzuladen, vielversprechend. Über genug Hits und Fans verfügen sie. Was sollte bei einer Songauswahl, zu der Evergreens wie "The Sun Always Shines On TV", "Stay On These Roads", "Hunting High And Low", "The Living Daylights" oder "Take On Me" gehören, schon schief gehen? Nicht umsonst hat sich diese Band tief in die MTV-DNA verankert. In den Achtzigern hatten sie die besten Songs zum Tanzen und zum Kuscheln.
Leider haben A-ha 3.0 nach ihrer Wiedervereinigung nur noch wenig mit jener Band gemeinsam, die kraftvolle Alben wie "Scoundrel Days" und "East Of The Sun, West Of The Moon" veröffentlichte, dessen Songs hier leider komplett ausgespart werden. Bereits der Brigitte-Pop des zweiten Comebacks "Cast In Steel" geriet verfahren und kraftlos. Auf "MTV Unplugged - Summer Solstice" bleibt letztendlich die atemberaubende Location das erwähnenswerteste. Zur Sommersonnenwende spielte die Band vor 250 Zuschauern zwei Konzerte auf der kleinen norwegischen Insel Giske. Gleich zu Beginn begrüßt die Band ihr Publikum "from the middle of norway".
Die Umsetzung der bekannten Gassenhauer gerät altbacken und bieder. Bei aller Heimeligkeit vergessen A-ha, dem Konzert eine eigene Dynamik zu verleihen. Mit "Lifelines", "I've Been Losing You" und "Manhattan Skyline" plätschert eine vergebene Chance nach der anderen vorbei, ohne Eindruck zu hinterlassen. Viel mehr fällt wieder auf, wie sehr Harket gerade in den hohen Lagen ein Problem hat, Töne zu treffen und stattdessen um sie herum leiert. In Stücken wie "Scoundrel Days" mit einem reichlich schmerzhaften Ergebnis.
Die neuen Songs "This Is Our Home" und "A Break In The Clouds" stören nicht, die Gäste jedoch größtenteils schon. Mit keinem von ihnen schafft es Harket, eine Beziehung aufzubauen. Egal ob Ingrid Helene Håvik, Lissie, Alison Moyet oder Echo & The Bunnymens Ian McCulloch, jeder von ihnen bleibt ein Fremdkörper. Würde das theatralische "Summer Moved On" vielleicht noch funktionieren, wenn Moyet die Vocals alleine übernommen hätte, verliert es durch die anstrengende Doppelbelastung Morten/Alison seinen Zauber.
McCullochs Auftritt in "Scoundrel Days" geht so sehr daneben, dass man sich schon fragen kann, ob er das Stück vorher mehr als zweimal gehört hat. Einzig das handzahme "The Killing Moon"-Cover sticht als einer der wenigen "MTV Unplugged - Summer Solstice"-Höhepunkte heraus.
Wie schön "Hunting High And Low" live funktionieren kann, zeigt die in Oslo aufgenommene und auf der "Forever Not Yours"-Maxi veröffentlichte Version. Dagegen bleibt der Klassiker hier ungewohnt blass. Zu den wenigen gelungenen Umsetzungen des hervorragenden Ausgangsmaterials zählt das ungewohnte "Memorial Beach" aus A-has gefloppter Rock-Phase und das glasklare "Living A Boy's Adventure Tale". Doch über weite Strecken bleibt der Unplugged-Auftritt der drei Norweger einfach nur ein Schlafmittel für die Sommersonnenwende und weitere unruhige Nächte. Schlaft gut und schöne Träume.
11 Kommentare mit 12 Antworten
Kabelitz eskaliert zunehmend und macht sich nicht mehr die Mühe, seinen Wahnsinn irgendwie zu verbergen - gefällt mir!
Wieder eine der CDs, die die Welt nicht braucht
"...die kraftvolle Alben wie "Scoundrel Days" und "East Of The Sun, West Of The Moon" veröffentlichte, deren Songs hier leider komplett ausgespart werden"... Hm, allein von Scoundrel Days zähl ich drei Songs...
Der Teilsatz soll sich eigentlich allein auf „EOTSWOTM“ beziehen. Da ist also ein kleiner Fehler im Satzbau unterlaufen. Wird verbessert. Danke Dir, Luchsauge.
Kein Problem.
Reviewer has the concert date incorrect, album recorder in 2017. It's a pity the reviewer could not pay attention to a fantastic album
Zur Kritik:
Mit einer tiefehrlichen & leisen Unplugged ohne größenwahnsinnigem BlingBling feiert eine skandalfreie Band Ihre 35-jährige Errungenschaft. Zum Dank gibt's coole Gifs, superlustige Katzenvideos und einen polemischen Kindertext verpackt in einer typischen Kabelitz-2/5-Review. Gott sei Dank wirds A-Ha einen feuchten Dreck kümmern, für mich als Endabnehmer gibts ein für die Review ein 'Daumen runter' und zeigt mal wieder dass andere Seiten konstruktivere Kritik an den Tag legen.
Zur Musik:
Als reiner Audiodurchgang ist die Unplugged aufgrund seiner Länge bestimmt ein etwas behäbigeres Unterfangen. Aber als audio-visuelle Erfahrung ein großartiges Erlebnis - Ich bin per se kein eingefleischter A-ha Fan, aber bei diesem Unplugged wär ich wirklich gern dabei gewesen. Anspieltipps: The Sun Always Shines on TV, Scoundrel Days, Lifelines und der neue Song 'A Break in the Clouds'.
Diese Kritik ist ja kaum die Zeit wert, die es braucht, sie zu lesen. Und diese GIFs - ist der Autor 12? Ich halte das Album für gelungen und ich mag einige Stücke lieber, als die alten Pop-Versionen. Die Künstler schaffen ein wunderbares Miteinander, zeigen ihre Liebe für diese Musik und die Stücke sind großartig arrangiert - die "Unplugged-Übersetzung" von "The sun allways shines on TV" oder "Take on me" ist überraschend gut gelungen und klingt frisch und richtig. Und Morten Harkets Stimme hat, mit 58 Jahren, immer noch ein Niveau, das weit über die Selbstherrlichkeit dieses laut.de Autors hinaus geht.
auch hier Lob an Sven für`s Durchhören...
muß sehr, sehr anstrengend gewesen sein....!
habe A-ha schon vor gefühlten 30 Jahren entsorgt..- und doch wieder aus der Mülltonne gehopst....! 0/5
Ich war am 24.1.2018 in der Festhalle in Frankfurt. Fazit: Der laut.de - Autor spricht über Dinge, zu denen er keinen Zugang hat. Pech. Aber jeder, wie er kann. Ich lese immer den Verriss und merke, daß ich oft das Gegenteil erwarten kann. Insofern: Nicht komplett nutzlos.
"Konzert" muß bestimmt grauenhaft gewesen sein....
freiwillig oder bist du gezwungen worden (durch Freundin ?)....sowas gibt`s !
wer hört denn heutzutage noch A-Ha ?
Ha,Ha,Ha,Ha,.........
A-Ha könnte ich irgendwie noch verstehen. Aber Festhalle Frankfurt ...? Daß man da in ein Konzert reingeht - okay, Unfälle passieren halt. Aber wenn man nach Konfrontation mit einer Tonqualität, die mit "abgefuckt" noch ziemlich euphemistisch beschrieben ist, einen Aufenthalt in dieser Lokation als Referenz für die eigene Bewertung anführt, kann man von Musik keine große Ahnung oder Meinung haben.
Gruß
Skywise