Adam Marshall

Nach der Jahrtausendwende zieht es eine ganze Reihe von kanadischen Produzenten und DJs nach Berlin: Mike Shannon, Deadbeat, Daniel Gardner alias Frivolous, Mathew Jonson, Jake Fairley, Guillaume Coutu-Dumont, Marc Houle und Adam Marshall sind alle Teil dieser Auswanderungswelle. Für Mashall die richtige Entscheidung, denn in Berlin gelingt es ihm sich als Produzent und DJ zu etablieren.

"Mitte der 90er Jahre war Toronto dominiert von großen, unpersönlichen Raves. Ein Freund und ich haben dann angefangen, kleinere Events zu veranstalten. Die Nähe zu Chicago und Detroit hat uns natürlich beeinflusst. Gleichzeitig hatten wir in Toronto aber auch starke Einflüsse aus Europa. Zusätzlich habe ich dann für fünf Jahre in einem Plattenladen gearbeitet. Das alles hat mich sehr geprägt", so Marshall im Interview.

2006 gründet Adam Marshall sein eigenes Label New Kanada, auf dem er einen Großteil der Releases selbst bestreitet. Mit Maxis wie "Black Snow", "Thelon" und "Vespers" baut er sich einen exzellenten Ruf als Produzent von deepen Techhouse-Tracka auf und etabliert sich gleichzeitig als vielseitiger Künstler, der auch benachbarte Genres wie Breakbeat, Dubstep und Ambient nicht außer Acht lässt.

2013 erscheinen die ersten Veröffentlichungen von Graze, dem gemeinsamen Projekt von Adam Marshall und Christian Andersen. Die beiden Produzenten kennen sich lose aus ihrer Jugendzeit in Toronto, haben aber nicht viel miteinander zu tun. Marshall geht auf Raves, Andersen ist eine feste Größe in der Dubstep-Szene. Ende der 00er Jahre treffen sie sich in ihrer neuen Heimat Berlin.

Dort entstehen die ersten Tracks von Graze, ihrem Live-Techno-Projekt. Die selbstbetitelte Debütmaxi bringt Adam Marshall auf seinem eigenen Label New Kanada heraus. Mit "Edges" erscheint Ende 2013 ihr erstes Album. Und auch als Andersen zurück nach Kanada zieht, lebt das Projekt weiter, wie das 2014er Album "Soft Gamma Repeater" zeigt.