laut.de-Kritik
Remix-Album, das mehr auf die Nerven als ins Ohr geht.
Review von Stefan FriedrichDer Verlockung, ein Remix-Album auf den Markt zu bringen, können auch Air nicht widerstehen. Und so kommt es, dass auf "Everybody Hertz" u.a. so bekannte Namen wie Mr. Oizo, die - alles und jeden remixenden - Neptunes, Modjo sowie der Hacker Hand an die verträumten Tracks der beiden Franzosen legen.
Aber auch die oben genannten Namen liefern nicht immer Qualität der Güteklasse 1 ab und so wirkt "Everybody Hertz" streckenweise nicht wirklich prickelnd. Mr. Oizos Beats waren schon fünf Minuten nach seinem kurzen Höhenflug mehr anstrengend als interessant und auch seine Interpretation von Airs "Don't Be Light" geht mehr auf die Nerven als ins Ohr.
Adrian Sherwoods Reggae-Version von "How Does It Make You Feel?" ist da schon besser, eindeutig einer der Höhepunkte der Platte. Die Neptunes machen ihre Sache gut, aber für Leute ihres Kalibers ist ihre Version von "Don't Be Light" auch nur durchschnittlich. Modjos "People In The City" geht in Ordnung, der Hacker im Anschluss daran versagt aber erstaunlicherweise.
Malibus "Don't Be Light" ist der erste Remix, welcher wirklich etwas wagt und einen Song komplett auseinander nimmt. Schön gemacht, geht ins Ohr und in die Beine, wenn die Beats auch holprig sind. Am Ende steht mit "The Way You Look Tonight" ein neuer Song, doch auch der kommt über Air-Mittelmaß nicht hinaus.
"Everybody Hertz" ist über weite Strecken nicht fesselnd. Das ist umso verwunderlicher, da es - zumindest auf Vinyl - eine Menge guter Remixe von Air-Titeln gibt. Was auch ins Auge sticht: Es wurden lediglich drei verschiedene Songs geremixed. Und fünf verschiedene Versionen von "Don't Be Light" braucht eigentlich niemand ...
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